foto: ai
London - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat ihre Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung des Polizei-Einsatzes beim G-8-Gipfel von Genua bekräftigt. Der Untersuchungsbericht des italienischen Parlaments sei enttäuschend gewesen, erklärte Amnesty am Dienstag in London. Der Untersuchungsausschuss sei im Streit auseinander gegangen, was das Vertrauen in die Unparteilichkeit der vorgelegten Berichte erschüttere. Die Untersuchungskommission beider Kammern des italienischen Parlaments hatte der Polizei am vergangenen Freitag trotz der gewaltsamen Zusammenstöße einen erfolgreichen Einsatz beim G-8-Gipfel bescheinigt. Es habe beim Gipfeltreffen der acht wichtigsten Industrieländer und Russlands vom 20. bis 22. Juni auch hin und wieder mangelnde Koordination zwischen verschiedenen Einheiten, Fehler und Konfusion sowie Exzesse einzelner Polizisten gegeben, hieß es am Freitag in dem Abschlussbericht. Zum Fall des von einem Polizisten erschossenen Carlo Giuliani, hieß es, die Ursache müsse in der blinden Gewalt gefunden werden, "die extremistische Gruppen ausführen und die das Leben junger Leute gefährdet, die sich an ihren kriminellen Initiativen beteiligen". Giuliani wurde erschossen, als er auf ein Polizeiauto mit einem Feuerlöscher zustürmte. (APA/AP)