Im Oktober des Jahres 1948 wird der Verein als Sportvereinigung der Volkspolizei gegründet. Schon zwei Jahre später verläßt inoffiziell ein Großteil der Mannschaft die Spielgemeinschaft Dresden-Friedrichstadt und die DDR in Richtung Westen, nachdem das Endspiel um die DDR-Meisterschaft verschoben wurde. Daraufhin wurde der Verein aufgelöst und an den VVB Tabak Dresden angeschlossen. Aus Angst vor einem Eklat, die Fußballhochburg Dresden wurde zu dieser Zeit als "Pulverfass" beschrieben, beschlossen DDR-Funktionäre die Gründung einer Oberligamannschaft.

Aus Grün-Weiß wurde Rot-Weiß

Im Herbst des Jahres 1950 fand gleich die erste internationale Begegnung statt, ATK Praha (später Dukla Praha) wurde mit 1:0 besiegt. Zwei Jahre danach wurde der erste Titel eingefahren, BSG Einheit Pankow im Pokalfinale mit 3:0 besiegt. "Grün-Weiß" war erfolgreich. 1953 wurde die Sportvereinigung nach sowjetischen Vorbild in Dynamo umbenannt, die neuen Vereinsfarben waren nun rot-weiß und der Erfolg blieb auch nicht aus, denn im Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft unterlag BSG Wismut Aue in der Verlängerung.

Der Abstieg in die vierte Liga

Völlig überraschend kam die Delegierung der Mannschaft zum SC Dynamo Berlin, Dresden hatte über Nacht kein Erstligateam mehr. Die Auflösung des SC Leipzig kam gerade rechtzeitig, der Platz in der 1. DDR-Liga wurde inklusive Punkten und Tordifferenz übernommen. 1955 befanden sich die Dresdner gar nur in der 2. DDR-Liga, der dritthöchsten Spielklasse des Landes, es sollte jedoch noch schlimmer kommen. Ein Jahr später wird das Einsetzen eines nicht spielberechtigten Spielers mit dem Abzug von neun Punkten "belohnt", der Abstieg in die Bezirksliga war die unausweichliche Folge.

Zahlreiche Meister- und Cuptitel

Die scheinbar unverwüstlichen Dresdner mühten sich in den folgenden Jahren wieder in die oberste Spielklasse, stiegen 1963 erneut ab und 1964 wieder auf. 1967 qualifizierte man sich für den Europapokal, die Glasgow Rangers kamen vor 40.000 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion nicht über ein 1:1 hinaus. Dem kurzen Höhenflug folgte der neuerliche Abstieg. Mit den neuen Vereinsfarben Schwarz-Gelb sollte es jedoch schnell wieder Berg auf gehen. In den 70er und 80er Jahren wurden nicht weniger als sechs Meistertitel fixiert, zwei Mal schaffte man das Double. Im Europapokal der Landesmeister wurde 1973 zunächst Juventus Turin aus dem Weg geräumt, dann scheiterten die Sachsen jedoch am späteren EC-Sieger Bayern München (mit dem Gesamtscore von 7:6 für Bayern). 1985 trafen die Dresdner im Viertelfinale des Europapokals der Cupsieger auf Rapid Wien, die Hütteldorfer wurden im Hinspiel mit 3:0 besiegt, der Traum nach mehr wurde beim Rückspiel in Wien zunichte gemacht, Rapid gewann 5:0.

Der größte internationale Erfolg

Der größte internationale Erfolg gelang 1989 mit dem Erreichen des europäischen Cup-Halbfinales, nach dem Sieg über Viktoria Bukarest scheiterte Dynamo am VfB Stuttgart. Stattdessen holen sich die Dresdner den siebenten DDR-Meistertitel, dem 1990 gleich der achte und letzte folgte. Mit dem siebenten Pokalsieg wurde erneut das Double erreicht.

Von der Bundesliga in die Oberliga

Von 1991 bis 1995 hielt sich der ehemalige DDR-Klub in der deutschen Bundesliga, Unregelmäßigkeiten in der Vereinsführung, Zweifel an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und schließlich ein nach eigenem Profit strebendes Präsidium zwangen den Verein zum Ausverkauf. Die Misswirtschaft unter Präsident Otto, der wegen Betrugs, vorsätzlichem Bankrott und Konkursverschleppung hinter Gitter musste, brachte den Zwangsabstieg in die dritte Liga. Aktuell befindet sich das krisengeschüttelte Team gar nur in der Oberliga, der vierthöchsten Spielklasse. Besserung nicht in Sicht. (hon)