Den Archäologen sind rund 40 Kreisgrabenanlagen im Weinviertel bekannt. Sie stammen aus dem Mittelneolithikum (4800 – 4500 v. Chr.) und sind damit die ältesten Monumentalbauwerke Mitteleuropas. Sie bestehen aus einem bis vier kreisförmigen Gräben mit Durchmessern von 40 m bis 140 m, die von mehreren Erdbrücken unterbrochen wurden, über die das Innere der Anlagen erreicht werden konnte.

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Die Gräben wiesen ein V-förmiges Profil auf und waren mehrere Meter tief. Über die Verwendung von Kreisgrabenanlagen gibt es auch unter den Wissenschaftern unterschiedliche Theorien: Kultstätte, astrologische Anlage, Verteidigungsanlage.

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Innerhalb des innersten Grabens lassen sich heute noch Spuren von konzentrischen Palisaden feststellen, also einer Reihe von einigen Meter hohen Baumstämmen, die die Einsicht in den zentralen Platz verhinderten.

ist eine einfache Kreisgrabenanlage mit zwei Erdbrücken, wie dieses Magnetogramm zeigt. Ebenso die Anlage

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Glaubendorf 2. Beide Anlagen sind bereits stark durch Erosion zerstört.

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hingegen ist mit ihren drei Gräben eine der größten Kreisgrabenanlagen im Weinviertel. Sie hatte wohl einmal sechs Erdbrücken, von denen jedoch eine später durchgegraben wurde.

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Auch die Anlage von Hornsburg gehört zu den großen dreifachen Kreisgrabenanlagen. Das Magnetogramm zeigt jedoch nur zwei Eingänge.

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Die zweifache Kreisgrabenanlage von Strögen musste an einigen Stellen sogar in den anstehenden Felsen geschlagen werden.

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Die zwei Anlagen von Pranhartsberg liegen wieder nur einige 100 m von einander entfernt. Beide haben zwar zwei parallele Gräben, ...

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.... jedoch eine sehr unterschiedliche Form und Anzahl der Erdbrücken. Die Anlage Pranhartsberg 2 gleicht jedoch sehr der Anlage von ....

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dürfte die am besten erhaltenen Kreisgrabenanlage sein, die Archeo Prospections magnetisch prospektieren konnte. Sie weist Spuren von drei konzentrischen Palisaden auf!

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Sehr ähnlich ist auch die Anlage von Kleinrötz. Die Fläche der Anlage wurde jedoch von späteren Siedlern auch benützt, wie die vielen anderen archäologischen Strukturen zeigen.

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Die einfache Kreisgrabenanlage von Schletz hatte parallel zu den Erdbrücken nach außen laufende Gräben, die zum Teil durch die archäologische Grabung zerstört wurden.

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Die zweifache Kreisgrabenanlage von Puch ist die am besten mit Hilfe der Prospektion erforschte Anlage und ist durch entsprechenden Bewuchs ganzjährig sichtbar!

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Die einfache Kreisgabenanlage von Kleedof liegt nur 200 m von der zweifachen Anlage von Puch entfernt und wurde offensichtlich nicht fertiggestellt!

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Diese zweifache Kreisgrabenanlage wurde von einer Gaspipeline zerschnitten.

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Die dreifache Kreisgrabenanlage von Gauderndorf ist bereits teilweise verschwunden. Alle Anlagen im Weinviertel sind sehr stark von der Zerstörung durch die moderne Landwirtschaft bedroht. Die magnetische Prospektion kann sie, bevor sie verschwinden, zumindest noch dokumentieren, und sie dadurch der wissenschaftlichen Forschung erhalten.

Magnetogramme: Archeo Prospections

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