Wien - Hilmar Kabas sorgt sich um den Krach von oben: 250.000 Menschen in Wiens Westbezirken und den Airport-Anrainergemeinden fühlten sich durch Flugzeuglärm beeinträchtigt, erläutert Wiens FP-Klubobmann. Und zwar jetzt. Das derzeit laufende Mediationsverfahren in Sachen Flughafenausbau vertröste sie nur auf später.

Überhaupt, so Kabas, sei bei dem von der Flughafen Wien AG gestarteten Mitbestimmungsprozess, der auch politische Parteien und Bürgerinitiativen einbezieht, "bisher nichts weitergegangen". In fünf Plenarsitzungen "von geplanten acht" habe etwa die sich verschlechternde Konjunkturlage keine Rolle gespielt. Dabei: "Wer weiß, ob eine dritte Piste wirklich noch benötigt wird?"

Auch Stadtrat a. D. Walter Prinz, der in der Mediation freiheitliche Interessen vertritt, befürchtet "einen Flop" - einen teuren: "Die drei Mediatoren erhalten zwischen zwölf und 24 Millionen Schilling", führt er aus. Statt auf Zeit zu spielen, solle man sich lieber den 1998 vom Umweltexperten Manfred Fricke erstellten Vorschlägen zur Lärmreduzierung mittels Veränderung der Einflugwinkel annähern.

Diesen Vorschlag findet der Initiator des Mediationsverfahrens, Thomas Prader, "ziemlich unfair". Nicht nur, weil eine eigene Mediations-Arbeitsgruppe derzeit die Frage der Einflugwinkel diskutiere. Sondern auch, weil die Effizienz der von Fricke vorgeschlagenen Maßnahmen "unter Experten umstritten" sei.

Was die Mediatorenhonorare angehe, bestehe, so Prader, "eine Deckelung bei elf Millionen Schilling". Hans Mayer von der Flughafen AG weist darauf hin, dass die für den Airport verbindlichen Wirtschaftsprognosen Konjunkturschwankungen schon mit einbezögen. (bri/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.9.2001)