München - Kinder, die als Säugling oft mit Haustieren zusammen waren, leiden einer Studie zufolge seltener als andere an Asthma und anderen Allergie-Erkrankungen. Die Münchner Medizinerin Erika von Mutius von der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität hatte bei mehr als 1.000 Kindern aus Österreich, der Schweiz und Süddeutschland festgestellt, dass Kinder mit Asthma früher weniger mit bakteriellen Giften (Endotoxinen) Kontakt hatten, als gesunde Kinder. Dies lege den Schluss nahe, dass die Entwicklung allergischer Erkrankungen von Endotoxinen beeinflusst werde und diese Bestandteile von Bakterien daher einen Schutzfaktor dastellten. In den Haushalten mit Hund und Katze gebe es mehr Bakterien, und Säuglinge seien daher einer erhöhten Menge dieser Bakteriengifte ausgesetzt. Prof. Ernst Wichmann, der Direktor für Epidemiologie des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF), der die Studienergebnisse am Donnerstag in München vorstellte, sagte, es gebe jetzt zwei unabhängig geführte Studien, die übereinstimmend zeigten, dass Kleinkinder mit Haustierkontakt später ein geringeres Risiko haben, an einer Allergie zu erkranken. Der normale "Hausdreck" mit seinen "Allerweltskeimen" sei für die Prägungsphase des Immunsystems im frühkindlichen Alter wichtig. Mit Vorsicht könne gesagt werden, dass eine "übertriebene Reinlichkeit" in der kindlichen Umgebung aus gesundheitlichen Gründen nicht erforderlich sei. (APA)