Die G-town, wie der Gasometerkomplex mittlerweile trendig genannt wird, dient auch als Erprobungsfeld neuer Bankstrategien. "Damit die gegenwärtigen Erfolge langfristig abgesichert werden können, ist es notwendig, sich bereits jetzt mit einem künftig zu erwartenden Strukturwandel auseinander zu setzen", erklärt Gottfried Schamschula, Mitglied des Vorstandes der Volksbank Ost. Aus diesem Grund entwickelte das Unternehmen ein Zukunftsmodell für seine Geschäftsstelle im Gasometer.Service Das Modell zeichnet sich dadurch aus, dass alle Kunden dieser Filiale, unabhängig von der Höhe des zu veranlagenden Vermögens, einen Service genießen können, der normalerweise nur Privatkunden ab einer Veranlagungssumme von rund einer Million Schilling (72.672 EURO) zugute kommt. Öffnungszeiten bis um halb acht Uhr abends Als besondere Verlockung weitet das Institut darüber hinaus seine Öffnungszeiten aus und schließt erst um halb acht Uhr abends. Und der Private Banking Service beinhaltet auch für Kleinanleger, dass die Berater die Kunden in deren Wohnungen aufsuchen. Kundenwünsche "Das Internet und die daraus entstehende ,New Economy' führen zu einer veränderten Wirtschaftsstruktur", meint Schamschula und verweist auf den Umstand, dass "eine Vielzahl von Erwerbstätigen zwischen selbstständiger und freiberuflicher Tätigkeit pendeln und dadurch die Unterscheidung zwischen Privat- und gewerblichen Kunden immer stärker verschwimmt oder sich sogar gänzlich auflösen wird. Seitens der Bank setzt man das Internet erstmals zur Weiterbildung der Mitarbeiter ein, wovon sich das Unternehmen eine schnelleres Reagieren-Können auf Kundenwünsche erwartet. Großer SB-Bereich Die Filiale selbst beherbergt einen großen SB-Bereich und eine Infostelle, wo der Kunde sich informieren kann. Wobei man darauf hinweist, dass eventuelles Mithören von vertraulichen Gesprächen in dieser Filiale völlig auszuschließen sei, da entweder die Bankgeschäfte maschinell oder, falls es sich um Beratungswünsche handelt, diese in Besprechungszimmern durchgeführt werden, wodurch, zumindest in dieser Filiale, die Bildung von Warteschlangen der Vergangenheit angehören soll. (malech, DER STANDARD Print-Ausgabe 30.August 2001)