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Rochester - Forscher des University of Rochester Medical Center und der State University of Campinas haben nachgewiesen, dass eine bestimmte Propolisart über ein großes Potenzial zur Bekämpfung von Karies verfügt. In Rattenversuchen konnte Propolis aus dem Süden Brasiliens die Karies-Rate um rund 60 Prozent verringern und die Aktivität eines für Zahnbelag mitverantwortlichen Schlüsselenzyms fast gänzlich stoppen. Laut den Zahnmedizinern können diese Ergebnisse problemlos auf den Menschen umgelegt werden, da die Löcher in den Zähnen der Nager durch die gleichen Prozesse verursacht werden. Während der letzten zwei Jahre analysierte der leitende Wissenschaftler Michel Hyun Koo gemeinsam mit dem Zahnmediziner William Bowen die mehr als 100 Propolis-Bestandteile, um herauszufinden, welche Substanzen für den Karies-Schutz verantwortlich sind. Zwei Substanzen scheinen über besonders starke Schutzeigenschaften zu verfügen. Besonders interessiert sind die Wissenschaftler an der Wirksamkeit einer Substanz gegen die so genannte Glucosyltransferase (GTF), ein Enzym, das eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Zahnbelag spielt. Die beteiligten Universitäten haben für beide Substanzen bereits um ein Patent angesucht. Nicht alle Propolisarten sind gleich. Aufbau und Qualität hängen entscheidend von der Pflanzenökologie einer Region ab. Koo untersuchte mehr als 2.500 brasilianische Propolisproben und ermittelte dabei zwölf verschiedene chemische Zusammensetzungen. "Nur weil in einer Zahnpasta Propolis enthalten ist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch wirksam ist. Ein Großteil des Propolis ist gegen Karies völlig wirkungslos."(pte)