Studie "Kinder und Alkohol" offenbart alarmierende Ergebnisse
Der Erstkontakt liegt weit unter dem gesetzlichen Mindestalter
,
Wien - 89,8 Prozent der unter 16-Jährigen haben bereits
Alkohol konsumiert. Das ergab eine Studie zum Thema "Kinder und
Alkohol", welche vom Institut für Kinderrechte durchgeführt wurde.
"Die zu Beginn der Forschung aufgestellte Hypothese, dass
Alkoholkonsum bereits weit unter dem legalen Mindestalter von 16
Jahren beginnt, wurde mehr als bestätigt", so Daniela Pruner,
Geschäftsführerin des Instituts.
486 befragte Kinder
486 unter 16-Jährige aus ganz Österreich wurden im Zuge der
Untersuchung befragt. 50 Prozent der Achtjährigen gaben an, bereits
Alkohol getrunken zu haben. Ab dem elften Lebensjahr sei eine
deutliche Veränderung des Alkoholverhaltens bemerkbar: Der Konsum
steigt sprunghaft an (83 Prozent) und die Grundeinstellung gegenüber
alkoholischen Getränken werde deutlich positiver.
Wöchentlich oder öfter
40,1 Prozent aller Befragten trinken wöchentlich Alkohol, jedes
zehnte Kind sogar mehrmals. Unter den Elfjährigen trinken zehn
Prozent auch bereits regelmäßig einmal pro Monat. Etwa die Hälfte
aller Befragten gab an, deshalb zu trinken, weil es ihnen schmeckt.
Fast jeder zehnte erklärte, dass Probleme durch Alkoholkonsum
leichter werden.
Projekt "Alk?Up2U!"
Die erschreckenden Ergebnisse nahmen die Österreichischen
Kinderfreunde und die Procter&Gamble Familien Initiative zum Anlass
für das Projekt "Alk?Up2U!", das mit modernen Wegen der
Suchtprävention arbeiten wird.
Bewusstseinsveränderung
"Das Allerwichtigste ist die Bewusstseinsveränderung in der
Gesellschaft", erklärte die Vorsitzende der Österreichischen
Kinderfreunde Waltraud Witowetz-Müller. Das größte Problem liege in
der Tatsache, dass Alkohol in Österreich zur Tradition gehört und
Kinder das schon in frühen Jahren vermittelt bekommen. Spirituosen
müssten als Suchtmittel anerkannt werden, damit Kinder vor Missbrauch
geschützt werden können. (APA)
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