Wien - Einen alternativen Fragenkatalog für die ÖGB-Urabstimmung Ende September haben am Mittwoch fünf FPÖ-Betriebsräte vorgestellt. Post-Betriebsrat Johann Weinberger appellierte dabei an den ÖGB, den Fragenkatalog aufzugreifen, um mittelfristig wieder "in die Herzen der Mitglieder" Einzug zu halten: "Es ist ja unbestritten, dass der ÖGB unter Liebesentzug leidet", so Weinberger. Der gestern, Dienstag, vom ÖGB beschlossene Fragenkatalog zur Urabstimmung ist laut Weinberger zu dünn für Kosten von mehr als 40 Millionen Schilling. Der 21-Punkte-Katalog der FP-Betriebsräte beschäftigt sich vor allem mit ÖGB-Interna - etwa der von Präsident Fritz Verzetnitsch geplanten Strukturreform, der Direktwahl der ÖGB-Spitze, mit Informationsrechten für die Mitglieder sowie der Offenlegung aller Funktionen und Bezüge. Nicht viel Konkretes Zusätzlich sollen nach dem Willen der FP-Gewerkschafter auch künftige Aufgaben des ÖGB festgelegt werden. Viel konkreter als die von Weinberger als "No-Na-Fragen" kritisierten Fragen des ÖGB werden aber auch die FP-Betriebsräte dabei nicht: So wird etwa gefragt, ob der ÖGB künftig an Reformen mitwirken soll, "damit die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder nicht gefährdet wird". Von massivem Unmut der Gewerkschaftsmitglieder berichtete der oberösterreichische FP-Betriebsrat Hans Payrleitner: Er sei bereits gefragt worden, "ob das Bonzentum a la Rechberger wieder fröhliche Urständ feiert". Ein Boykott der Urabstimmung kommt für Weinberger dennoch nicht in Frage: "Ich werde an der Urabstimmung teilnehmen", so der Post-Betriebsrat. Schließlich könne man einigen der sieben Fragen - etwa jener nach der Abfertigungs-Reform - durchaus zustimmen. (APA)