Die Kletterorchidee stammt eigentlich aus Südamerika. Die langen, schlauchartigen Früchte werden vor der Reife geerntet und dann fermentiert. Dabei werden die grün-gelben Früchte schwarz-braun und entwickeln ihr intensives Aroma. Die Bourbon-Vanille hat ihren Namen nach dem Bourbon-Verfahren der Fermentation mit Wasserdampf bzw. Heißwasser.

Vier Jahre lang braucht jede Vanillepflanze, bis sie zum ersten Mal Früchte trägt. Einige Wochen lang ist Blütezeit, aber jede Orchideenblüte blüht nur einmal wenige Stunden am Vormittag und muss in dieser Zeit künstlich bestäubt werden, weil die nichtbefruchteten Blüten absterben.

Die Indianer schrieben der Vanille eine herzstärkende, angst- und ermüdungsbeseitigende Wirkung zu. Sie soll auch stimmungsaufhellend wirken, besonders mit Kakao zusammen. Vanille galt auch längere Zeit als Aphrodisiakum für Männer und Frauen.

Durch nichts zu ersetzen

Der wichtigste Aromastoff der Vanille ist das Vanillin. Vanillin läßt sich auch künstlich herstellen. Das aus dem Gewürznelkenöl gewonnene Eugenol ist der Grundstoff für Vanillin, jedoch ist der Geschmack von künstlich erzeugtem Vanillin bei weitem nicht so intensiv wie der von echter Vanille. Die künstliche Herstellung von Vanillin führte zu einem Preissturz für echte Vanille.

Der Duft der Vanille scheint den Appetit zu zügeln. Wer abnehmen will, sollte zum Vanille-Schnüffler werden. Eine Studie am St. George Hospital in London zeigte, dass der Duft der Vanille die Lust auf Süßes stoppen kann. (red)