Wien - "Normalerweise ist es den Leuten ja egal, wo sich die Kinder aufhalten", weiß Sabine Wagner von früheren Kindertanzkursen in Turnhallen oder ähnlich tristen Einrichtungen. Ab sofort aber können Kinder und Jugendliche in einem "richtig schönen, ästhetischen Umfeld" ihre Tanzleidenschaft entdecken: Sabine Wagner und Barbara Kirnbauer haben sich ihre "Tanzwerkstatt" in einer ehemaligen Motorradfabrik im 4. Bezirk vom Architektenteam Querkraft gestalten lassen - und nach dieser 750.000-Schilling-Investition - die von der Stadt Wien mit 250.000 Schilling unterstützt wurde - wird nun nach und nach der Betrieb aufgenommen. Am 20. August begann ein Sommerworkshop für Jugendliche - ab 10. September beginnen die regulären Tanzkurse für alle Altersgruppen. "Unser Schwerpunkt ist der kreative Ausdruckstanz für Zwei- bis Achtjährige, wir geben Raum für die eigenen Bewegungen den individuellen Ausdruck - und setzen das in einen Rahmen", beschreibt Wagner das Konzept der "Tanzwerkstatt". Wobei es für jede Altersgruppe ein Angebot gibt: Während die Zwei- bis Vierjährigen mit Instrumenten, Reifen, Tüchern oder Bällen spielen, oder Lieder und Geschichten in Bewegung umsetzen, werden mit Jugendlichen bereits ganze Tanzstücke entwickelt - oder auch moderne, videobekannte HipHop-Schritte eingeübt. Gleichzeitig wird aber auch viel mit Literatur gearbeitet - so wird in der "Tanzwerkstatt" eine eigene Kinderbibliothek eingerichtet einmal pro Monat werden Lesungen, Vorträge und Diskussionen angeboten. Aber im Grunde genommen reicht das Angebot in der "Tanzwerkstatt" für Kinder und Jugendliche von zwei bis 80 Jahren: Tänzerisches Bewegungstraining und Zeitgenössischer Tanz für Erwachsene werden ebenso angeboten wie gesundes und sanftes Körpertraining für Senioren. (Roman Freihsl, DER STANDARD, Print, 28.8.2001)