Warnemünde- Sprachdefizite chinesischer Schiffsoffiziere stellen nach Ansicht der UN-Schifffahrtsorganisation IMO ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Die chinesischen Absolventen seien häufig den englischsprachigen Anforderungen der Schifffahrt nicht gewachsen und könnten deshalb nicht eingesetzt werden, teilte Peter Trenkner vom Fachbereich Seefahrt Warnemünde der Hochschule Wismar am Montag mit. Als Abhilfe habe die IMO auf Bitte Chinas eine internationale Expertenkommission unter Trenkners Leitung gebildet. Trenkner soll Ausbildungsstand und Lehrunterlagen der chinesischen Hochschulen untersuchen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten. An den Seefahrthochschulen Chinas werden nach Trenkners Darstellung jährlich etwa 2.000 Schiffsoffiziere ausgebildet, die wegen ihrer Sprachdefizite auf dem internationalen Markt trotz dringlichen Bedarfs häufig keine Verwendung finden können. Seine Kommission werde deshalb ab Anfang September drei Wochen lang zehn chinesische Hochschulen bereisen, um sich an Ort und Stelle ein Bild zu machen. Der Reederverband Hongkong mit seinem Interesse an chinesischen Schiffsoffizieren habe der Kommission seine Unterstützung zugesichert. (APA/AP)