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Foto: APA/Roland Schlager
Wien - "Sitz der Liechtensteinschen Sammlung bleibt Vaduz", relativiert Erich Urban, Direktor der Liegenschaftsverwaltung Stiftung Fürst Liechtensteinzwar euphorische Erwartungen einer kompletten Rückkehr der Liechtensteinschen Gemäldegalerie ins Sommerpalais in der Roßau. Die seit Jahresbeginn laufenden Restaurierungsarbeiten und die aufwändige technische Aufrüstung sowie Infrastrukturmaßnahmen im Palais mit Gesamtkosten von über 150 Millionen Schilling sind allerdings Weichenstellungen für ein repräsentatives Museumsprojekt. Palais auf Pfählen Eines der schönsten Wiener Palais wird derzeit fit gemacht für die Präsentation von ausgesuchten Objekten aus der bedeutendsten Privatsammlung des Kontinents. Die statische Sanierung des Gebäudes ist bereits in den neunziger Jahren erfolgt. Das Palais war 1691 - 1711 von Domenico Egidio Rossi und dann von Domenico Martinelli auf hohen Pfählen errichtet worden, die ins Schwemmland des Alserbach getrieben waren. Ein Untergrund, der im gesamten Lichtentaler Viertel für Probleme sorgt. Öffnung bisher nicht zugänglicher Räume Zu den rund 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Piano nobile des Palais werden künftig auch jene Räumlichkeiten im Erdgeschoss hinzukommen, die bisher nicht öffentlich zugänglich und von einer Nutzung durch das Museum moderner Kunst (1979 - 2000) ausgeschlossen waren: Die Liechtensteinsche Fideikomißbibliothek und das Archiv. Bibliotheksräume und der den Wienern nahezu unbekannte historische Bücherschatz (mit wertvollen Inkunabeln) werden künftig als Teil des Museums zugänglich gemacht. Derzeit laufen die Restaurierungsarbeiten an den Fresken der Bibliothek. Weitaus mitgenommener sind jedoch die Freskenmedaillons in der bis 1950 offenen und damit auch der Witterung ausgesetzten Erdgeschoßhalle. Eröffnung für Mai 2003 angepeilt Der Garten wird künftig weit über den derzeit zur Verfügung stehenden Kinderspielplatz geöffnet. Damit wird eine Verbindung zur Alserbachstraße durch den Garten geschaffen und einem lang gehegten Wunsch der Bezirksvertretung entsprochen. Im eingeschossigen Nebengebäude im Ehrenhof des Liechtenstein-Palais wird ein Cafe-Restaurant eingerichtet. Letzte Weichen sind noch nicht gestellt Ende 2002 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein, sodass eine Eröffnung des Museums mit Anfang Mai 2003 anvisiert wird. Was dann von der legendären Sammlung, die 1945 nach Vaduz gebracht wurde, nach Wien zurückkehren wird, darüber gibt es nur Spekulationen. Alle Bemühungen, eine Rückführung der 1938 unter Denkmalschutz gestellte Sammlung zu erwirken, waren bisher vergeblich. Dass wenigstens ein Teil der Gemälde in Wien gezeigt werden könnte, gilt als nicht unwahrscheinlich - kann doch auch im neuen Kunstmuseum in Vaduz nur ein geringer Ausschnitt aus der fürstlichen Sammlung gezeigt werden. "Die letzten Weichen müssen aber noch gestellt werden", so Urban. (APA)