Wien - Montag in exakt einer Woche ist in Ostösterreich wieder Schulbeginn. In den westlichen Bundesländern eine Woche später. Autofahrerclubs rufen Lenker aus diesem Anlass zu besonderer Vorsicht auf. Vor Schulen, Kindergärten, Schutzwegen und Haltestellenbereichen sollte Rücksicht auf die Kinder genommen werden. Für viele Erstklassler beginne ein neuer Lebensabschnitt mit neuer Umgebung, Zeitplanung und neuen Eindrücken. Daran und an den Schulweg müssten sie sich erst gewöhnen, damit vertraut werden. Im Vorjahr sind 4181 Kinder im Straßenverkehr verunglückt, davon 585 auf dem Weg zur Schule. 27 Kinder verloren ihr Leben, davon sieben auf dem Schulweg. In etlichen deutschen Bundesländern indes wird bereits seit Montag wieder unterrichtet. Das wirkte sich am vergangenen Wochenende auch auf den Transitverkehr durch Österreich aus. Der Urlauberrückreiseverkehr sorgte bis in die späten Abendstunden für erhebliche Staus. Hauptbetroffen war wieder einmal die A10, Tauernautobahn, mit ihren beiden Nadelöhren Katschberg- und Tauerntunnel. Vor Letzterem Richtung Salzburg respektive Bayern erreichte der Stau einen Spitzenwert von knapp zehn Kilometern Länge. Auch auf anderen Transitstrecken sorgte die Rückreisewelle für Staus. Besonders betroffen war hier die B179, Fernpass Bundesstraße. Auf dieser stand gleich überall alles still, der Rückstau erreichte sensationelle 52 Kilometer. Der nächtliche Wiener Tangentenstau dürfte aber nun vorübergehend vorbei sein, die Fly-over-Brücke, während deren Errichtung nur ein Fahrstreifen passierbar war, steht. Drunter wird die Fahrbahn erneuert, drüber quält sich der Pendlerstrom. Das totale Stauchaos wird von den Autofahrerclubs aber ohnedies erst am kommenden Wochenende erwartet, an dem in fünf deutschen Bundesländern, in Ostösterreich, Belgien, einigen Teilen der Niederlande sowie in Slowenien, der Slowakischen Republik, der Tschechischen Republik und Ungarn die Ferien enden. Der ARBÖ forderte Sonntag vom Verkehrsministerium umgehend die Aufhebung des 110-km/h-Nachttempolimits (statt 130) zwischen 22 und fünf Uhr früh auf der Inn- kreis-, Phyrn-, Tauern-, Inntal-, Brenner- und Rheintalautobahn. Die Geschwindigkeitsbegrenzung sei angesichts bereits errichteter Lärmschutzeinrichtungen nicht mehr zeitgemäß und diene nur noch dazu, bei Geschwindigkeitskontrollen von irritierten ausländischen Lenkern abzukassieren.(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27. 8. 2001)