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Rom - In Italien ist jetzt erstmals gegen den Bayer-Konzern wegen eines angeblich vom Cholesterin-Senker Lipobay verursachten Todesfalles geklagt worden. Eine 77-jährige Frau, die über längere Zeit Lipobay eingenommen habe, sei in der Nacht zum Samstag in einem römischen Krankenhaus gestorben, berichteten italienische Zeitungen am Sonntag. Die Nichte der Frau habe deshalb Bayer noch am Samstag verklagt. Die Justiz ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Die 77-Jährige hatte gleichzeitig mit Lipobay auch ein Mittel gegen Schuppenflechte eingenommen, das sich vermutlich mit dem am 8. August vom Markt genommenen Lipobay nicht vertragen habe, hieß es. Ein Sprecher des zuständigen Gerichts in Rom betonte, es sei noch völlig unsicher, ob Lipobay tatsächlich für ihren Tod verantwortlich sei. Bisher waren in Italien mehrere Klagen gegen Bayer wegen Gesundheitsschäden eingereicht worden, die nach der Einnahme von Lipobay aufgetreten waren. Rund 50 Patienten sollen Medienberichten zufolge betroffen sein. Die italienische Justiz erwägt deshalb ein Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Konzern. Die Turiner Staatsanwaltschaft hat mehrere Bayer-Manager in Italien vernommen und Bayer-Büros untersucht. US-Anwälte haben bereits globale Sammelklagen gegen den Chemie- und Pharmakonzern angestrengt. Weltweit werden mehr als 50 Todesfälle mit der Einnahme von Lipobay in Verbindung gebracht. (APA/dpa)