Tokio/Wien - Zwei angeschlagene Technologiekonzerne mit einem gemeinsamen Ziel: Der japanische Hightech-Riese Toshiba und die börsennotierte Siemens-Tochter Infineon wollen in Zukunft kooperieren. Die Japaner wollen künftig die Produktion von Speicherchips (DRAMs), die für PCs bestimmt sind, mit einem Partner kombinieren. Infineon bestätigte Verhandlungen mit Toshiba, ohne nähere Details bekannt zu geben. Massive Restrukturierungsprogramme Sowohl die Japaner als auch die Deutschen haben derzeit massive Restruktuierungsprogramme im Gange. Infolge der weltweiten Krise in der Halbleiterbranche erwartet Toshiba für das Geschäftsjahr 2001/2002 (Stichtag: 31. März 2002) einen Verlust von 115 Mrd. Yen (1,05 Mrd. EURO/14,4 Mrd. S). Bisher wurde ein Ver- lust von 60 Mrd. prognostiziert. Rund 19.000 Mitarbeiter, was zehn Prozent der Belegschaft entspricht, wird der japanische Technologieriese bis 2004 entlassen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten die Japaner noch einen Gewinn von 96 Mrd. Yen erzielt. Infineon hat im 3. Quartal einen Verlust von rund 489 Mio. Euro (6,73 Mrd. S) eingefahren. In den nächsten 18 Monaten will Infineon eine Milliarde Euro an Kosten einsparen. "Keinen Kommentar" wollte man bei Infineon zu einer Auswirkung der Kooperation mit Toshiba für die Chipproduktion in Villach abgeben. Im Rahmen des Reorganisationsprogramms "Impact" sollen 150 bis 200 der insgesamt 2400 Arbeitsplätze in Villach abgebaut werden. (APA, jake, DER STANDARD, Printausgabe 28.8.2001)