Der Vorarlberger ORF-Landesintendant Wolfgang Burtscher zeigte sich Freitag Nachmittag anlässlich des Todes des langjährigen Chefredakteurs im Landesstudio, Professor Oswald Mayer, "zutiefst betroffen". "Die Kolleginnen und Kollegen im Landesstudio Vorarlberg trauern um eine große Journalisten-Persönlichkeit", hieß es in einer Aussendung. "In den letzten Monaten war des öfteren von der vielgerühmten Informationsexplosion in den ORF-Gründerjahren ab 1967 die Rede. In Vorarlberg ist diese Informationsexplosion mit einem Namen verbunden: Ossi Mayer", so Burtscher. Objektivität und der Überparteilichkeit Mayer sei 1964 noch zu Proporzzeiten als überzeugter Sozialdemokrat in den Österreichischen Rundfunk gekommen und wurde von Gerd Bacher 1967 zum Informationschef des Landesstudios Vorarlberg berufen. Er habe als solcher nicht nur den Aktuellen Dienst aufgebaut, "sondern die Abteilung und damit dem Landesstudio einen Ruf verschafft, der bis heute anhält: mit den wichtigsten Attributen der Objektivität und der Überparteilichkeit". Unglaubliches Ausmaß an Glaubwürdigkeit Dass Mayer es als Roter in einem Land mit damals schwarzer absoluter Mehrheit "doppelt schwer hatte, liegt auf der Hand". "Aber in den insgesamt 17 Jahren, in denen ich unter Ossi Mayer gearbeitet habe, hat es nicht einen einzigen Fall von Parteilichkeit gegeben. Im Gegenteil: er hat einer ganzen Journalistengeneration von Anfang an klar gemacht, dass das Objektivitätsgebot des ORF das wichtigste Gut für uns überhaupt sei. Und damit dem Aktuellen Dienst ein unglaubliches Ausmaß an Glaubwürdigkeit verschafft", sagte Burtscher. (APA