UNO
Alltagsrassismus ist weit verbreitet
Wien - Vorbehalte gegen "Fremde" sind nach einer Studie der Beobachtungsstelle über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) in Europa keine Einzelfälle. Ein
signifikanter Prozentsatz fühlt sich durch die Nähe von Menschen
anderer Nationalität, Religion oder "Rasse" persönlich gestört. Die
diesbezügliche Einstellung der Österreicher liegt im europäischen
Durchschnitt.
Obschon die moderne Gentechnik längst den Beweis erbracht hat,
dass es aufgrund der globalen genetischen Gemeinsamkeiten keine
unterschiedlichen menschlichen "Rassen" gibt, geben 14 Prozent der
Österreicher an, sich durch die Gegenwart von Menschen anderer
"Rassen" gestört zu fühlen. Weitere sieben Prozent können oder wollen
die Frage nicht eindeutig beantworten, immerhin 79 Prozent fühlen
sich in Gegenwart "Fremder" nicht unwohl. Damit liegen die
Österreicher ziemlich exakt im EU-Mittel. Extrem ablehnend gegenüber
anderen zeigen sich Belgier und Griechen, besonders
freundlich die Spanier.
Noch wesentlich unterschiedlicher sind die Ergebnisse, werden
Europäer nach leichter fassbaren Kategorisierungen ihrer Mitmenschen
befragt: 15 Prozent fühlen sich durch die Präsenz von Menschen
anderer Nationalität gestört, vier Prozent wissen es nicht genau, 81
Prozent haben kein Problem mit Ausländern. Österreicher sind in der
Frage, ob sie sich in Gegenwart von Ausländern wohl fühlen, deutlich
unschlüssiger (15/13/72), wohingegen gleich mehr als ein Drittel der
Dänen keine Nicht-Dänen um sich haben will. Auch hier ein Muster an
Toleranz bieten die Spanier.
Toleranter als der EU-Durchschnitt zeigen sich die Österreicher in
Bezug auf ihre Haltung gegenüber Angehörigen anderer Religionen:
"Nur" zwölf Prozent sehen sich durch ihre Gegenwart gestört, sechs
Prozent sind unschlüssig und 82 Prozent hat kein Problem mit Moslems,
Buddhisten - oder Christen. Der Durchschnitt der EU-Bürger ist in
dieser Frage geringfügig intoleranter, besonders ablehnend zeigen
sich auch in dieser Frage die Dänen, besonders offen einmal mehr die
Spanier. (APA)