Wien - Die an der Wiener Börse notierte Linzer CLC AG will sich bei der Fortführung ihrer "aggressiven Expansionsstrategie" auf die Zielmärkte Polen, Türkei, Tschechien und Ungarn konzentrieren. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende des Callcenter-Betreibers, Cevdet Caner, bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse. Besonders dem Markt in Polen schreibt Caner enormes Potenzial zu. "Da muss man sich jetzt ganz klar positionieren", unterstreicht Caner die Notwendigkeit eines rechtzeitigen Markteintritts. Auftrag für Customer Care-Lösung Einen Großauftrag in Polen der Münchner HypoVereinsbank (HVB)-Gruppe, zu der in Österreich der Bank Austria-Konzern gehört, bezeichnete Caner als "großes, mustergültiges Projekt". Die CLC entwickle für die polnischen Töchter der HVB-Gruppe BPH und PBK, die Ende 2001 verschmolzen werden sollen, eine integrierte Customer Care-Lösung. Dabei trete die CLC als Generalunternehmer für das Projekt auf und übernehme das gesamte Projektmanagement. Polen sei ganz klar Wachstumstreiber für andere Zielmärkte, hob Caner die Bedeutung des polnischen Marktes hervor. 2001 wird mit ausgeglichenem Ergebnis gerechnet Für das Gesamtjahr 2001 erwartet CLC einen Umsatz von 17 Mill. Euro (234 Mill. S) bei einem ausgeglichenen Ergebnis. "Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Ziele erreichen werden", so Caner. Die Zahlen zum ersten Halbjahr bezeichnete er als "sehr, sehr gutes Ergebnis", man befinde sich hinsichtlich Umsatz und Ergebnis im Plan. Die CLC hat im ersten Halbjahr 2001 einen Umsatz von 6,8 Mill. Euro erzielt, im Gesamtjahr 2000 lagen die Erlöse bei 7,4 Mill. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wies im ersten Halbjahr einen Verlust von 846.000 Euro aus nach minus 2,45 Mill. Euro im vollen Geschäftsjahr 2000. Caner hob dabei besonders hervor, dass im zweiten Quartal erstmals ein positives EBIT in der Höhe von 313.000 Euro erzielt wurde. Die CLC beschäftigte Ende Juni 563 Mitarbeiter nach 413 zum Jahresende 2000. Ausbau der Marktmacht in Österreich Als Ziele der Expansionsstrategie setzt sich Caner den Ausbau der Marktmacht in Österreich durch externes und internes Wachstum, die Technologie- und Leistungsführerschaft in der Branche und die Internationalisierung. Dabei seien bei der Standorterweiterung in Zentral- und Osteuropa "in den nächsten Monaten einige Erfolgsmeldungen" zu erwarten. Seit dem Börsengang im Mai 2001 befinden sich laut Unternehmensangaben rund 10 Prozent des Aktienkapitals im Streubesitz. Ein Ziel sei es, den Free Flow deutlich zu erhöhen, erklärte Caner. Dabei sei jedoch kein Verkauf durch Altaktionäre vorgesehen, vielmehr solle der Streubesitz durch Share-Deals oder eine Kapitalerhöhung ausgeweitet werden. (APA)