Paris - Die geplante Wiedereröffnung des Montblanc-Tunnels sorgt für Streit in der französischen Linksregierung. Umweltminister Yves Cochet von den Grünen beharrte am Freitag darauf, dass die Bedingungen für die Wiederaufnahme des Verkehrs in dem Alpentunnel zwischen Frankreich und Italien noch nicht erfüllt seien. Der kommunistische Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot hatte Cochet mangelnde Sachkenntnis vorgeworfen und die Öffnung für Ende des Jahres in Aussicht gestellt. Seit 1999 gesperrt Der Tunnel durch den höchsten Berg Europas ist seit der Brandkatastrophe vom 24. März 1999 mit 39 Toten gesperrt. Am vergangenen Wochenende sprachen sich die Anwohner von drei französischen Anrainergemeinden mit großer Mehrheit gegen die Wiederaufnahme des Schwerlastverkehrs aus. Cochet sagte der Zeitung "Le Parisien", dieses Votum dürfe nicht ignoriert werden. Aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes könne der Tunnel nicht sofort geöffnet werden. Selbst die Feuerwehr habe Bedenken. Beratung über Wiedereröffnung Cochet, der das Umweltministerium im Juli von seiner Parteifreundin Dominique Voynet übernommen hat, verlangte eine landesweite Debatte über den Alpentransit. Verkehrsminister Gayssot will Mitte September und Anfang mit Umweltschützern und Anwohnern über die Wiedereröffnung des Tunnels beraten. Der Präsident des Spediteurverbands FNTR, Rene Petit, forderte Gayssot auf, zuvor gehört zu werden. Die Schließung des Tunnels sei auf Dauer nicht hinzunehmen, sagte er der Wirtschaftszeitung "La Tribune". Wegen des erwarteten starken Wachstums des Alpentransits auf der Straße müssten außerdem zusätzliche Übergänge geschaffen werden. (APA/AP)