Berlin - Zwei Monate vor der Regionalwahl in Berlin ist der christdemokratische Spitzenkandidat Frank Steffel wegen angeblicher rassistischer Äußerungen während seiner Schulzeit in die Schlagzeilen geraten. Er selbst dementierte die ihm vorgehaltenen Aussagen. Die Illustrierte "Max" berichtete in ihrer am Donnerstag erschienenen Ausgabe unter Berufung auf namentlich nicht genannte Schulkameraden, Steffel habe als Jugendlicher unter anderem Schwarze als "Bimbos" und Türken als "Kanaken" bezeichnet. Auf Vorhalt von "Max" sagte Steffel deren Reportern zunächst: "Ich würde nicht sagen, so etwas habe ich nicht gesagt. ... Einem Jugendlichen rutscht so was schon mal raus." "Erst bei einer Reise nach Südafrika hat mir jemand gesagt, dass man Schwarze nicht Neger nennen darf. Seitdem halte ich mich daran." Der Mitschnitt dieses Gesprächs lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Mit weiteren "Max"-Vorwürfen wurde Steffel nicht konfrontiert. "Schlicht falsch" In der Zeitung "Die Welt" wies Steffel die ihm vorgeworfenen Sprüche am Donnerstag zurück. Die erhobenen Vorwürfe seien "schlicht falsch" und eine "eine schmutzige Kampagne gegen meine Person". In einer von der CDU-Fraktion verbreiteten Erklärung Steffels heißt es: "Dieses Vokabular entsprach schon damals nicht meinem Wortschatz und natürlich auch heute nicht." Der 35-jährige Unternehmer war Anfang Juli mit überwältigender Mehrheit zum Spitzenkandidaten der Christdemokraten für die Regionalwahl am 21. Oktober gewählt worden. Die langjährige CDU-geführten Große Koalition in Berlin war im Juni wegen einer Banken- und Finanzkrise geplatzt. Der Regierende CDU-Bürgermeister Eberhard Diepgen wurde gemeinsam von SPD, Grünen und Reformkommunisten gestürzt. Derzeit wird die Stadt von einer rot-grünen Koalition regiert, die von der PDS toleriert wird. "Max" stellte am Donnerstag den Originalton eines Interviews mit Steffel vom 15. August ins Internet. Sie wolle so den Vorwurf des CDU-Politikers entkräften, er sei niemals mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen konfrontiert worden, teilte die "Max"-Chefredaktion mit. (APA/dpa)