Padua - Bei einer Explosion im norditalienischen Vigonza bei Padua ist in den frühen Stunden des Donnerstag ein Büro der rechtsgerichteten Partei Lega Nord zerstört worden. Die Polizei geht von einem Bombenanschlag aus. Wegen der polizeilichen Ermittlungen und der teilweise erheblichen Schäden wurde das Gebäude weiträumig abgesperrt. Die Explosion ereignete sich zirka um 2:00 Uhr in der Früh und war äußerst stark: Glassplitter und Teile der Gebäudefassade wurden noch in einigen hundert Metern Entfernung gefunden, es gab keine Verletzten. Einzige direkte Zeugen der Explosion sind ein Mann und eine Frau, die zum Zeitpunkt der Explosion mit ihren Pkw am Gebäude vorbeifuhren. Sie wurden bereits von der Polizei und den Ermittlern der Staatsanwaltschaft vernommen. Sprengsatz vor der Tür Der Sprengsatz war vor der Eingangstür des zweistöckigen Hauses deponiert worden. Das Gebäude ist von weiteren kleinen Häusern umgeben, die aber bereits seit einiger Zeit unbewohnt waren. Bereits vor einiger Zeit war der Parteisitz Ziel von Anschlägen gewesen, wenngleich in weitaus geringerem Ausmaß: Einmal wurden die Fahnen an der Fassade verbrannt, einmal wurde eingebrochen. In einer ersten Reaktion sprach die Provinzsekretärin der Lega Nord, Lauretta Furlan, von einer "ernsten Angelegenheit, das war kein Lausbubenstreich. Es hätte jemand sterben können. Wir sind erschüttert, traumatisiert." Das Attentat wertete sie als Warnung gegen die politischen Veränderungen, für die die Lega Nord als nunmehrige Regierungspartei arbeite. Ähnlich äußerten sich auch weitere Spitzenfunktionäre der Lega Nord, unter anderem der Vizepräsident des Senats, Roberto Calderoli, und Parteisekretär Giampaolo Gobbo. (APA/ANSA/Reuters)