Wien
FP gegen "blaue" Jugendliche
Jugendschutzkampagne soll Wirte motivieren, Gesetz einzuhalten
Wien - Dass der G'spritzte, wie es in der Werbung heißt, "immer Saison" hat, ist ein Problem. Und zwar, wenn das "immer" weniger die Jahreszeit, denn das Alter der Trinkenden meint: Dass Jugendschutzbestimmungen - kein Wirt darf Alkohol an Unter-16-Jährige ausschenken - in kaum einem Lokal das Papier wert sind, auf dem sie stehen, ist bekannt. Für Zweifler führen Jugendanwaltschaft, Medien und Jugendorganisationen in schöner Regelmäßigkeit Tests durch. Die Konsequenzen? Null.
Am Donnerstag nahm sich FP-Gesundheitssprecherin Karin Landauer des Themas an und präsentierte die Aktion "Kein Alkohol unter 16". Schließlich, so Landauer, tränken in Österreich mehr als ein Drittel der 15-Jährigen regelmäßig. In Schweden wären es 15 Prozent, in der Schweiz gar nur vier.
Die Aktion, so Landauer solle in Zusammenarbeit zwischen Stadt Wien, Bund, dem Gesundheitsamt und Gastronomiebetrieben durchgeführt werden: Wirte müssten motiviert werden, das Gesetz einzuhalten. Im Zweifelsfall sollten sie sich einen "Jugendschutzausweis" zeigen lassen. Ein "Jugendschutzbeauftragter" solle als Ansprechpartner für Jugendliche dienen.
Seitens der Wiener Kinder-und Jugendanwaltschaft begrüßt Jugendanwältin Monika Pinterits grundsätzlich "jede Initiative in diese Richtung, solange sie nicht hysterisch ist". Was den geforderten "Jugendschutzbeauftragten" angehe, betont sie aber, "dass wir genau dies seit Jahren tun. Die FPÖ könnte uns dabei ja unterstützen." (rott, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24. 8. 2001)