Wiesbaden - Deutschlands jüngste Ministerin amtiert seit Dienstag in Hessen. Ministerpräsident Roland Koch berief in Wiesbaden die 32-jährige CDU-Landtagsabgeordnete Silke Lautenschläger zur neuen Chefin des Sozialministeriums. Die Rechtsanwältin und Mutter von zwei Kindern habe Durchsetzungsstärke, Kampfgeist und Sachkompetenz, sagte der christdemokratische Regierungschef. Sie werde in ihrer neuen Rolle eine gute Anwältin für junge Frauen mit Kindern sein. Politische Senkrechtstarterin Lautenschläger, die erst seit April 1999 dem hessischen Landtag angehört, ist damit Nachfolgerin der CDU-Politikerin Marlies Mosiek-Urbahn, die am Montag aus privaten Gründen ihren Rücktritt erklärt hatte. Das Parlament sprach mit den Stimmen von CDU und FDP der neu zusammengesetzten Koalitionsregierung das Vertrauen aus. Lautenschläger gilt als politische Senkrechtstarterin. Die aus dem südhessischen Modautal-Herchenrode stammende Rechtsanwältin hatte bei der Landtagswahl 1999 das lange von der SPD gehaltene Direktmandat im Wahlkreis Darmstadt-Dieburg II erobert. Die SPD erklärte, Koch sei es offenbar nicht gelungen, eine erfahrene Sozialpolitikerin für das Ministeramt zu gewinnen. Die Grünen erklärten, Lautenschläger müsse zeigen, dass sie in der Lage sei, die seit Beginn der Legislaturperiode andauernden Kürzungen im Sozialetat zu stoppen. (APA)