Chetumal/Mexiko - Der tropische Sturm "Chantal" ist am Dienstag über die mexikanische Halbinsel Yucatan hinweggefegt. In der Großstadt Chetumal rissen Stromleitungen, Bäume stürzten um, mehr als 850 Menschen flüchteten aus ihren Häusern. "Chantal" richtete jedoch weniger Schäden an als befürchtet. Die Schulen der Region blieben geschlossen. Die staatlichen Rundfunksender forderten die Bewohner auf, in ihren Häusern zu bleiben und einen Trinkwasservorrat für zwei Tage anzulegen. Wenig Regen Wie die mexikanische Nachrichtenagentur Notimex berichtete, blieben die meisten Schutzräume jedoch leer. "Chantal" brachte der Region nur wenig Regen und bewegte sich in nordwestlicher Richtung über Yucatan; der Wind erreichte eine Geschwindigkeit bis 112 Km/h. Der Tropensturm wurde damit fast zu einem Hurrikan heraufgestuft; die Grenze liegt bei 120 Km/h. Panik unter Touristen "Chantal" hatte kaum Auswirkungen auf die zahlreichen Hotelanlagen zwischen Cancun und Tulum entlang der Küste. Dennoch war auf der Insel Cozumel Panik unter den Touristen ausgebrochen. Mit insgesamt 44 Flügen wurden 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht, die Grenze zu Belize wurde geschlossen. In Chetumal horteten viele Menschen aus Angst vor Sturmschäden Treibstoff und Nahrungsmittel. Dritter Wirbelsturm der Saison "Chantal" ist der dritte Wirbelsturm der Saison. Meteorologen erklärten, der Sturm werde nach einer kurzen Abschwächung am späten Dienstag den Golf von Mexiko erreichen und dort wahrscheinlich erneut an Stärke gewinnen. Die größte Gefahr geht nach Angaben von Meteorologen von den begleitenden starken Niederschlägen aus. Auf seiner Route durch die Karibik hatte "Chantal" für heftige Niederschläge vor allem in Venezuela gesorgt. Dort wurden rund 100 Menschen obdachlos. Auf Trinidad und in Panama kamen jeweils zwei Menschen ums Leben. In Panama wurden eine schwangere Frau und zwei Kinder noch vermisst. (APA/Reuters)