Eisenstadt - Ein Großbrand im Schilfgürtel des Neusiedler Sees bei Rust hat in der Nacht auf Dienstag Millionenschaden verursacht. Das Feuer war am Montagabend ausgebrochen und konnte erst nach Stunden gelöscht werden. Auslöser war vermutlich Blitzschlag, sagte der Leiter der Bundespolizeidirektion Eisenstadt, Gerhard Wild. Erste Zeugeneinvernahmen hätten dies bestätigt.Aufräumarbeiten Am Dienstag waren die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Mehr als 15 Hektar des Schilfgürtels wurden ein Raub der Flammen. Acht Seehütten sind ausgebrannt, zwölf weitere wurden beschädigt. Nun wird überlegt, einen Teil des Schilfgürtels zu entfernen, um die Hütten in Zukunft besser absichern zu können, so Hubert Weidenbacher vom Magistrat Rust. Urlauber in Sicherheit Wegen des Feuers waren einige Urlauber in Sicherheit gebracht worden, nach bisherigen Angaben wird niemand vermisst. Am Dienstag trafen zahlreiche Hüttenbesitzer in Rust ein, um bei der Schadensfeststellung zu helfen. Eine Schilfhütte kostet etwa 800.000 Schilling. Flammenwand in der Ruster Bucht Der Brand war Montag am Abend gegen 19.30 Uhr ausgebrochen. Wegen der Trockenheit und einem starken, böigen und ständig drehenden Wind entwickelte sich eine mehrere Meter hohe und lange Flammenwand in der Ruster Bucht. Das Feuer breitete sich "blitzartig" aus, hieß es bei der Feuerwehr Rust. Seinen Ausgang nahm es in der Nordbucht. Zwölf Löschboote Rund 200 Feuerwehrleute waren an Ort und Stelle, unter anderem setzten sie zwölf Löschboote ein. Ein Feuerwehrmann erlitt Rauchgasvergiftungen und musste kurzfristig im Krankenhaus behandelt werden. Schwierige Brandbekämpfung Die Brandbekämpfung gestaltete sich für die Einsatzkräfte besonders schwierig, da sie praktisch nur von der Seeseite und aus großer Distanz erfolgen konnte: Die Feuerwehren von Rust, Mörbisch, Oggau, Purbach und Weiden rückten mit ihren Booten aus. "Ein Schilfbrand ist das Ekelhafteste, das es gibt. Da genügt eine kleine Flamme, und ein Windstoß fährt hinein, und man hat wieder einen Vollbrand", sagte ein Helfer. Heftiger Gewitterregen half schließlich der Feuerwehr. Um etwa 1.30 Uhr war der Brand unter Kontrolle. Das Feuer war mehrere Kilometer weit sichtbar gewesen. (APA)