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Foto: Reuters/Bazo
Havanna - Eine staatliche Zeitung in Kuba hat den USA "biologische Kriegsführung" gegen kubanische Bienenvölker vorgeworfen. Die Wochenzeitung der regierenden kommunistischen Partei Kubas, "Granma Internacional", berichtete am Montag, die Regierung in Washington sei für das Auftreten der Krankheit Varoatose verantwortlich, die seit 1996 16.000 Bienenstöcke auf Kuba zerstört und damit einen Schaden von zwei Millionen Dollar (2,19 Mill. Euro/30,1 Mill. S) verursacht habe. Durch die Bienenkrankheit hat Kuba sein Produktionsziel von 8.500 Tonnen Honig in diesem Jahr verfehlt. Kuba, das sich in Zahlungsschwierigkeiten befindet, exportiert den größten Teil seiner Honigproduktion, um dafür dringend benötigte Devisen zu bekommen. Böse Amis? Als Begründung für die Vorwürfe führte die Zeitung an, dass die Krankheit zuerst im Westen des Inselstaates aufgetreten sei. Wenn die Krankheit sich auf natürliche Weise ausgebreitet hätte, hätte sie Experten zufolge zuerst im Osten der Insel auftreten müssen, hieß es in dem Bericht. Kuba will die Krankheit, die durch Milbenbefall hervorgerufen wird, nun mit dem deutschen Medikament Baibarol und einem italienischen Pestizid (Apilifbar) bekämpfen. Wie die USA Varoatose auf die Insel gebracht haben sollen, schrieb die Zeitung nicht. Kuba hatte in der Vergangenheit bereits wiederholt den USA vorgeworfen, durch Agenten Pflanzenkrankheiten verbreitet haben, um die Schweine-, Zucker- und Tabakwirtschaft des Landes zu schädigen. Zudem hatte die Regierung in Havanna die USA für den Ausbruch des Dengue-Fiebers bei Kubanern 1980 verantwortlich gemacht. Die US-Regierung hatte die Vorwürfe als Fantasieprodukte und Propaganda zurückgewiesen. Die USA haben seit langem Wirtschaftssanktionen gegen das kommunistisch regierte Kuba verhängt. (APA/Reuters)