Tarragona - Bei der Explosion einer Autobombe auf dem Parkplatz eines Hotels im Touristenort Salou an der spanischen Costa Dorada sind am Samstag nach neuesten Behördenangaben 13 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien Urlauber, Anwohner und zwei Polizisten. Die Opfer hätten aber lediglich leichte Verletzungen wie Schnittwunden durch umherfliegende Splitter davongetragen, hieß es weiter. Eine Stunde vor dem Terroranschlag hatte ein anonymer Anrufer im Namen der baskischen Untergrundorganisation ETA vor dem Sprengsatz gewarnt. An dem Hotel Cala Font entstand durch die Druckwelle schwerer Sachschaden. Zahlreiche Fensterscheiben gingen zu Bruch. Auch zwei andere Touristenherbergen sowie 15 geparkte Pkw seien in Mitleidenschaft gezogen worden. 50-Kilo-Bombe Die 50-Kilo-Bombe war in einem Auto versteckt, das auf dem Parkplatz etwa 50 Meter vor dem Hotel stand. Die Polizei brachte etwa 800 Touristen aus dem Hotel sowie Anwohner in Sicherheit, bevor der Sprengsatz hochging. In dem ausgebuchten Hotel waren vor allem britische, italienische, französische und russische Urlauber untergebracht, wie der Rundfunk meldete. Der Sprengsatz detonierte nach Rundfunkangaben, als Polizeiexperten die Autobombe auf dem Parkplatz des Hotels Cala Font in Salou bei Tarragona entschärfen wollten. Die Evakuierung des Geländes war erfolgt, nachdem ein anonymer Anrufer die Verkehrspolizei in San Sebastian im spanischen Baskenland gewarnt hatte. Ankündigungen auf diesem Wege verweisen nach Angaben der Behörden auf die ETA, zumal diese schon mehrfach mit Anschlägen auf Touristenziele in Spanien gedroht hatte. Kein Halt vor Urlaubsorten In dieser Woche war bereits zweimal ein Sprengsatz auf der Schnellstrecke der Bahn zwischen Madrid und Sevilla detoniert. Die Explosionen, die nach Angaben des spanischen Innenministeriums ebenfalls auf das Konto der ETA gehen, hatten zu zahlreichen Verspätungen im Zugverkehr geführt. Verletzt wurde jedoch niemand. Im Juli war eine Autobombe auf dem Flughafen von Malaga explodiert. Der Anschlag war einen Tag nach dem Tod eines ETA-Mitglieds in der südspanischen Region Valencia verübt worden. Auch dabei kam niemand zu Schaden. Im März war ein Polizist bei einem Bombenanschlag in Rosas an der Costa Brava ums Leben gekommen. Die ETA hat in der Vergangenheit bereits mehrfach angekündigt, bei ihren Anschlägen nicht vor Urlaubsorten Halt zu machen. Im Juli waren zehntausende Menschen in Spanien auf die Straße gegangen, um gegen die Gewalt der Untergrundorganisation zu demonstrieren. Die ETA kämpft seit 1968 gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes. (APA/dpa)