Brüssel - Wer in Europa mit dem Flugzeug verreist, braucht viel Geduld und darf "nicht gleich in die Luft gehen", wenn es zu längeren Wartezeiten kommt. Ein gutes Viertel (25,7 Prozent) der innereuropäischen Flüge hob in den Monaten April, Mai und Juni mehr als 15 Minuten verspätet ab, geht aus der jüngsten Statistik der AEA (Vereinigung Europäischer Fluglinien) für das zweite Quartal 2001 hervor. Im Schnitt 30 Minuten warten Wer warten muss, muss auch lange warten: Im Schnitt mehr als eine halbe Stunde, erhob die AEA. In Wien flogen in dieser Periode 23,4 Prozent der Maschinen um mehr als 15 Minuten verspätet ab, bei der Ankunft waren 23,8 Prozent der Flüge unpünktlich. Besonders häufig müssen die Passagiere in Athen, Mailand/Malpensa und Brüssel warten, wo mehr als ein Drittel der Flüge verspätet abhoben. Aber die längsten Wartezeiten bescherte der Flughafen Larnaca (Zypern) seinen Gästen: Beim Abflug summierten sich die Verspätungen im Schnitt auf eine Stunde, bei der Ankunft auf knapp 2,5 Stunden. Viertel der Verspätungen wegen Infrastruktur Knapp drei Viertel aller Verspätungen entstanden durch Engpässe bei der Infrastruktur, also auf den Flughäfen und bei der Luftraumkontrolle, sagen die Fluglinien. Nur 6,7 Prozent der Verspätungen seien bei der Vorbereitung der Flüge, also im Verantwortungsbereich der Fluglinien, zustande gekommen, so AEA. Der Anteil verspäteter Flüge lag damit im zweiten Quartal 2001 knapp niedriger als im Vorjahresquartal (26,6 Prozent). Im dritten Quartal ist traditionell mit noch mehr Verspätungen zu rechnen, erinnert die Statistik der AEA. Im vergangenen Jahr sind die Verspätungen bei Europas Fluglinien zurückgegangen. Nur noch 25,5 Prozent aller Flüge innerhalb Europas war um mehr als eine Viertelstunde verspätet, nach 30,3 Prozent im Jahr 1999, dem Jahr des Kosovo-Krieges, der auch die zivile Luftfahrt nachhaltig beeinträchtigte. (APA/red, DER STANDARD, Printausgabe, 18./19. August 2001)