Wien - Die Einführung der Lkw-Maut auf dem gesamten Straßennetz Österreichs hat Christoph Chorherr, Klubobmann der Wiener Grünen, gefordert. Mit einem Antrag im nächsten Wiener Landtag will Chorherr einen Vorstoß der Bundeshauptstadt für die Einführung dieses "Schweizer Modells" erwirken. Schweizer Modell brächte höhere Einnahmen Nach Ansicht Chorherrs plant die österreichische Bundesregierung Sätze von nur zwei Schilling (0,145 Euro) pro Lkw-Kilometer. Dies würde zu jährlichen Einnahmen von rund drei Mrd. S führen. In der Schweiz würden für das Jahr 2002 bereits Einnahmen von neun Mrd. Schilling prognostiziert, die sich bis zum Jahr 2005 auf 13 Mrd. S erhöhen sollen. Für Österreich erwartet sich Chorherr bei Einführung des Schweizer Modells Einnahmen zwischen 12 und 20 Mrd. Schilling. Diese Mittel sollten nach Ansicht der Wiener Grünen zu mindestens 70 Prozent für die Attraktivierung der Schiene eingesetzt werden. Änderung des Kostenrichtlinie Um eine flächendeckende Maut auf allen Straßen zu ermöglichen, muss laut Chorherr mit der EU über eine Änderung der Wegekostenrichtlinie verhandelt werden. Dabei sei Optimismus angebracht: Österreich besitze im Transitbereich "Top-Karten", die EU sei nur auf wenige Länder in einem solchen Ausmaß angewiesen wie auf die Alpenrepublik. (APA)