Linz - Der Plan für ein neues Hundegesetz stößt bei den Oberösterreichern auf Zustimmung. Das ergibt zumindest eine Umfrage, die der zuständige Landesrat Josef Ackerl (SP) in Auftrag gegeben und am Donnerstag bei einer Pressekonferenz präsentiert hat. Bei den für Herbst geplanten Beratungen werden aber doch einige umstrittene Details geändert werden, kündigte der Politiker an.Einige Hunderassen sollen gänzlich verboten werden Wie berichtet, stellte Ackerl vor einem knappen Monat seinen Entwurf für ein neues Hundehaltegesetz der Öffentlichkeit vor. Darin sind verschiedene Maßnahmen enthalten, die die Sicherheit erhöhen sollen. Einige Hunderassen sollen gänzlich verboten werden, andere nur mit einem "Hundeführerschein" geführt werden dürfen. Vorgesehen ist auch eine Leinen-und Beißkorbpflicht an öffentlichen Orten, Gemeinden sollen spezielle Freilaufflächen ausweisen. Hälfte der Hundebesitzer hält die derzeitigen Regelungen für ausreichend Die meisten der Punkte finden sowohl unter Hundebesitzern als auch unter Mitmenschen ohne vierbeinigen Freund Zustimmung. In persönlichen Interviews wurden 624 Bürger befragt. Bei der Frage nach dem Schutz durch bestehende Gesetze gehen die Meinungen noch auseinander: Die Hälfte der Hundebesitzer hält die derzeitigen Regelungen für ausreichend, andererseits fühlen sich 50 Prozent der Nichtbesitzer nicht ausreichend geschützt. Werden die einzelnen Maßnahmen abgefragt, steigt aber die Akzeptanz. Den Hundeführerschein befürworten 69 Prozent der Hundehalter und 78 Prozent der Hundelosen. Auch die Leinenpflicht stößt noch auf Zustimmung: 65 Prozent der Besitzer und 86 Prozent der Hundelosen sehen darin einen guten Vorschlag. Bei der Beißkorbpflicht dagegen scheiden sich die Geister. Während 65 Prozent der Hundelosen die Maßnahme befürworten, stimmen Hundebesitzer nur zu 42 Prozent zu, 44 von hundert lehnen sie ab. In dieser Frage zeigte Ackerl daher auch Gesprächsbereitschaft. Die artgerechte Haltung der Tiere dürfe nicht gefährdet werden, er wolle daher bei den Beratungen über das Gesetz für Differenzierungen nach Rasse und Örtlichkeit eintreten. Auch an der Frage nach den Freilaufflächen, deren Errichtung besonders in den Städten problematisch werden könnte, soll noch getüftelt werden. "Ich weiß nicht, ob die Umsetzung wie ursprünglich vorgesehen möglich ist, mittlerweile neige ich dazu, den Gemeinden die Durchführung zu überlassen", erklärte der Landesrat. (moe, DER STANDARD Print-Ausgabe 17.August 2001)