Tel Aviv/Wien - Der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten hat die israelische Friedensbewegung "Gush Shalom" unter Federführung des früheren Knesset-Abgeordneten Uri Avnery den Entwurf eines israelisch-palästinensischen Friedensabkommens entgegengesetzt. "Die Regierung und die Armeeführung führen uns in eine Hölle von Blut und Feuer. Wie rufen alle Kräfte auf, die in Israel eine Friedenslösung suchen, sich im Interesse einer Zukunft der beiden Völker im Lande zu einigen. Das Land hat uns als Zwillinge geboren", heißt es in dem Aufruf. Der Entwurf sieht vor, dass die Grenzen zwischen Israel und dem Staat Palästina - vorbehaltlich anderer Vereinbarungen - durch die Waffenstillstandslinie markiert werden, wie sie am 4. Juni 1967 bestand. Der palästinensische Staat werde die volle Kontrolle über alle seine Grenzen zu Lande, zur See und in der Luft ausüben. "Beide Seiten verzichten auf den Einsatz und die Androhung von Gewalt. Beide Seiten übernehmen in ihrem Hoheitsgebiet die Bekämpfung des Terrorismus und terroristischer Initiativen, die gegen den anderen Staat gerichtet sind. Beide Seiten verpflichten sich, den Einmarsch fremder Streitkräfte in ihre Hoheitsgebiete zu verhindern. Der Staat Palästina erklärt sich bereit, für die nächsten 25 Jahre davon abzusehen, sich mit schweren Angriffswaffen auszurüsten. Diese Verpflichtung entfällt, wenn ein Friedensvertrag zwischen Israel und den arabischen Staaten unterzeichnet wird." (APA)