Skopje - Die NATO und die führende albanische Rebellengruppe in Mazedonien, die "Nationale Befreiungsarmee" (UCK) haben ein Abkommen über die Entwaffnung der Freischärler unterzeichnet. Wie Paul Barnard, ein Sprecher des NATO-Unterhändlers Pieter Feith, am Dienstag in Skopje mitteilte, bot die mazedonische Regierung den Rebellen eine Teilamnestie an. Einzelheiten wollte Barnard zunächst nicht nennen. Mit der Einigung auf eine Waffenabgabe der Rebellen wurde nach Darstellung der NATO in Brüssel die letzte Bedingung für einen Einsatz der Allianz in Mazedonien erfüllt. Die NATO will mit einer Friedenstruppe die Entwaffnunf sicherstellen und das Wiederaufflammen der Kämpfe der vergangenen Monate im Keim ersticken. Das Abkommen zwischen NATO und UCK folgte der Unterzeichnung des Friedensabkommens für Mazedonien. NATO-Generalsekretär George Robertson wird mit den Botschaftern der Allianz über den Einsatz in dem Balkanland beraten. Möglicherweise könnte dann schon der Startschuss für die Mission fallen. Albaner wollen 2.000 Waffen abgeben Unter der Vereinbarung wollen die albanischen Rebellen etwa 2.000 Waffen abgeben. Arben Xhaferi, der politische Führer der Albaner in Mazedonien, bestätigte im Fernsehsender Kosovo RTK, dass sich die Rebellen und die NATO auf ein Abkommen verständigt hätten. Aus NATO-Kreisen in Brüssel hieß es weiter, dass nun mit der mazedonischen Regierung verhandelt werde, die diese Zahl akzeptieren müsse. Außerdem habe die NATO mit der Regierung einen Einigung über den Status der Streitkräfte bei der geplanten Entwaffnung der Rebellen erzielt. Ebenfalls am Dienstag kamen 15 Sicherheitsexperten der Allianz in der Hauptstadt Skopje an, um zu prüfen, ob die Voraussetzungen für einen NATO-Einsatz zur Entwaffnung der Rebellen gegeben sind. Überschattet wurde die Ankunft von neuen Zusammenstößen. Eine Voraussetzung für die Entsendung der rund 3.500 NATO-Soldaten aus den USA und elf europäischen Ländern nach Mazedonien ist eine dauerhafte Waffenruhe. Die mazedonische Regierung dementierte Berichte über Hinrichtungen von albanischen Zivilisten in der Ortschaft Ljuboten. Es habe dort kein Massaker gegeben, sagte Innenminister Ljube Boskovski. Die fünf in Ljuboten getöteten Menschen hätten zu einer terroristischen Gruppe gehört. Ein Bewohner Ljubotens sagte dagegen, mindestens neun albanische Zivilisten seien von der Polizei hingerichtet worden. (APA/AP)