ÖVP-Sicherheitssprecher Paul Kiss zeigt sich laut Presseaussendung über die Freilassung der in Genua inhaftierten AktivistInnen der "VolxTheaterKarawane "erleichtert". Damit vollzieht Kiss innerhalb kürzester Zeit einen beachtlichen Kurswechsel. Noch vor wenigen Tagen hatte der Sicherheitssprecher dem Grünen Europa-Abgeordneten Johannes Voggenhuber die Verharmlosung der Aktivitäten der "VolxTheaterKarawane vorgeworfen. "Die Art, mit der der Grüne Europa-Abgeordnete Voggenhuber die Gruppe verharmlost und die italienischen Polizisten als die wahren Gewalttäter hinstellen möchte, ist absolut inakzeptabel", polterte Kiss in einer Aussendung. Rechtfertigungskampagne Die vorgelegten Beweise für das ausschließlich friedliche Agieren der Gruppe waren für den Sicherheitssprecher "absolut wertlos". "Nur, weil auf einigen Fotos der gewaltlose Einsatz von Helmen und Gasmasken gezeigt wird, heißt das noch lange nicht, dass diese 'Requisiten' nicht auch - zusammen mit den Rohmaterialien für Molotow-Cocktails - weit weniger friedlich eingesetzt werden könnten", finalisierte Kiss seine Rechtfertigungskampagne für das heftig kritisierte Vorgehen von VP-Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Das teils brutale Vorgehen der italienischen Carabinieri während des G-8-Gipfels in Genua zieht eine Reihe von Untersuchungen nach sich. Führende Beamte mussten gehen oder gestanden massive Fehler ein. Mittlerweile haben sich die Vorwürfe gegen die AktivistInnen der "VolxTheaterKarawane" als haltlos herausgestellt. Kiss macht sich mit seinem Kurswechsel verdächtig, einer publikumswirksamen "Bring our boys home"-Mentalität zu erliegen. Kiss macht sich verdächtig, sein Fähnlein bedarfsorientiert in den umschlagenden Wind zu hängen. Aber vor allem macht sich Kiss verdächtig, den Verdacht zur politischen Kategorie zu erheben. (red)