Köln - Eine neue Methode zur Gehirnoperation bei Parkinson-Kranken ist an der Kölner Universitätsklinik nach Angaben des behandelnden Arztes weltweit erstmals zum Einsatz gekommen. Mit dem so genannten Kernspintomographen sei es möglich gewesen, während des komplizierten Eingriffs am Gehirn per Computer quasi "zuzuschauen", sagte Professor Volker Sturm am Montag. Bisher habe man solche Operationen zwar exakt im Voraus berechnet, aber während des Eingriffs keinen Einblick in den tatsächlichen Verlauf gehabt. "Wir haben bisher praktisch im Blindflug operiert", sagte Sturm. Die 50-jährige Patientin, die bereits über zehn Jahre unter Parkinson leidet, habe den erfolgreichen Eingriff gut überstanden. Die Parkinsonsche Krankheit ist nicht heilbar. Die Auswirkungen dieser "Schüttellähmung" können aber durch einen operativen Eingriff deutlich gelindert werden. Bei der Operation werden Sonden ins Gehirn eingesetzt, die inaktive Teile erneut anreizen sollen. Ein Kernspintomograph kostet etwa fünf Millionen Mark (2,56 Mill. Euro/35,2 Mill. S). Ein solches Gerät für die Operation bei Parkinson-Kranken gebe es außer in Köln nur in den USA, wo es aber noch nicht zum Einsatz gekommen sei. Andere europäische Kliniken interessierten sich für die Kölner Erfahrungen, sagte Sturm, um bald auch selbst solche Geräte einzusetzen. (APA)