Dubai/Brüssel - Der israelische Außenminister Shimon Peres hat die "baldige" Rückgabe des Orienthauses an die Palästinenser in Aussicht gestellt. Die Schließung der inoffiziellen Vertretung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Ost-Jerualem sei nur vorübergehend, sagte Peres am Montag dem arabischen Fernsehsender MBC. Die Schließung des Orienthauses nannte er eine "höfliche Botschaft an die Palästinenser", der Gewalt ein Ende zu setzen. Die israelische Polizei hatte in der Nacht zum Freitag das Orienthaus geschlossen. Der jüdische Staat rechtfertigte die Schließung als Vergeltungsmaßnahme für den Selbstmordanschlag eines Palästinensers in West-Jerusalem, bei dem am Donnerstag 16 Menschen getötet und mehr als 80 verletzt worden waren. Zuvor hatte Peres am Montag im israelischen Fernsehen gesagt, er sei bereit, Palästinenserpräsident Yasser Arafat zu treffen, wenn es erforderlich werde. Der israelische Regierungschef Ariel Sharon hatte Peres überraschend grünes Licht für Verhandlungen mit den Palästinensern über eine Waffenruhe gegeben. Allerdings untersagte er zunächst seinem Außenminister mit Arafat direkt zu sprechen. EU ruft zum Dialog auf... Die Europäische Union hat unterdessen Israelis und Palästinenser angesichts der jüngsten Welle der Gewalt zur Mäßigung und zum Dialog aufgerufen. Die Palästinenser-Führung müsse alles tun, um die Täter, Anstifter und Hintermänner der verabscheuungswürdigen Attentate gegen die israelische Zivilbevölkerung festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Die EU verurteile jede Hilfe für terroristische Vereinigungen, betonte die belgische EU-Präsidentschaft im Namen der Gemeinschaft am Montag in Brüssel. Die EU-Präsidentschaft erklärte weiter, die Schließung des Orienthauses und anderer Einrichtungen in Jerusalem diene nicht der Sache des Friedens. Sie schwäche nur die palästinensische Führung zu einer Zeit, wo von ihr ein entschlossenes Vorgehen im Kampf gegen den Extremismus gefordert werde. Die EU wünsche, dass diese Schließung so schnell wie möglich wieder aufgehoben werde. Die Gemeinschaft appellierte an Israel, beim Einsatz militärischer Mittel weiterhin die größte Zurückhaltung zu üben. (APA)