Klagenfurt - Stadttheater-Intendant Dietmar Pflegerl kann sich freuen: Die Klagenfurter Seebühne bleibt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch künstlerisch in Kärntner Hand. Die Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten hatten sich schon in der Vorwoche geeinigt, die Seebühne nicht an eine deutsch-österreichische Betreibergesellschaft zu verkaufen, sondern selbst Eigentümer zu bleiben. Sonntagabend entschied das Kuratorium, dass das Stadttheater Klagenfurt die künstlerische Leitung beibehalten soll. Für 2002 waren zwei Projekte eingereicht worden: "Falco meets Amadeus" von der deutsch-österreichischen Gruppe, die mit dem Intendanten des Berliner Theaters des Westens, Elmar Ottenthal, kooperieren will, und "Jesus Christ Superstar" von Intendant Pflegerl. Die künstlerischen Berater des Seebühne-Kuratoriums, Peter Weck und Filmproduzent Carl Spiehs, sprachen sich dabei für das Pflegerl-Konzept aus und überzeugten schließlich auch Stadt- sowie Landespolitiker. Noch ist die neue Lösung im Klagenfurter Gemeinderat nicht abgesegnet, die Abstimmung gilt aber nur mehr als "Formalakt". Unklar ist noch, wer die prognostizierten Abgänge zwischen neun und 15 Millionen Schilling jährlich übernehmen soll. Denn allein aus dem Kartenverkauf lassen sich selbst Erfolgsproduktionen wie die heurige "Evita" nicht finanzieren, weiß Pflegerl. Er will sich Sponsoren suchen, aber auch die Politik nicht aus der Verantwortung entlassen: "Man fördert diverse Wörthersee-Veranstaltungen wie die Starnacht oder Beachvolleyball. Da wird einem die künstlerische Visitenkarte auf der Seebühne wohl ebenfalls etwas wert sein." (stein/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14./15. 8. 2001