Unternehmen
General Partners: Schaden könnte weit höher sein
Ermittlungen in der Betrugsaffäre ausgedehnt
Wien - Der Schaden aus der Betrugsaffäre rund um die im Immobilien- und Wertpapiergeschäft tätige General Partners-Gruppe und ihren Gründer und Hauptaktionär Wolfgang Kössner dürfte weit höher als bisher angenommen sein. Kössner stehe im dringenden Verdacht, Banken und Anleger im In- und Ausland um möglicherweise mehr als eine Mrd. S geschädigt zu haben, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt dehnt unterdessen die Ermittlungen in der Betrugsaffäre um den inhaftierten Geschäftsmann Kössner aus. Gerhard Böllinger, Untersuchungsrichter am Landesgericht Klagenfurt: "Es ist davon auszugehen, dass weitere Personen involviert sind."
Gegen Kössner und drei mutmaßliche Komplizen wird wie berichtet wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs sowie des Verdachts der Untreue ermittelt. Die Justiz interessiere sich dabei in erster Linie für die Gebarung der börsenotierten General Partners Immobilienbesitz AG (GPI), schreibt "profil".
Buchführung geprüft
Für das Wirtschaftsjahr 2000 musste GPI kürzlich einen Verlust in der Höhe von annähernd 300 Mill. eingestehen. U-Richter Böllinger: "Wir überprüfen derzeit, ob es zu Unregelmäßigkeiten in der Buchführung gekommen ist." Gegenstand der Untersuchung ist unter anderem der im Vorjahr abgewickelte Verkauf des Wiener Palais Auersperg an den Immobilienkaufmann Anton Sitter um rund 150 Mill. S.
Auch die Bücher der zwischenzeitlich insolventen General Commerce Bank AG, vormals WMP, werden jetzt einer genauen Prüfung unterzogen.
Bis zu 500 Mill. S dürften laut "profil" einer US-Investorengruppe um den Exiltschechen Martin A. Sumichrast und seiner Investmentgruppe Global Capital Partners Inc., abgehen, zu der Kössner seit Mitte der neunziger Jahre enge geschäftliche Kontakte unterhalten haben soll. (APA)