Wien - Für Otto Baric besitzt das Länderspiel am Mittwoch im Wiener Happel-Stadion (Beginn 20.30 Uhr/live ORF 1) gegen die Schweiz nicht freundschaftlichen Charakter, sondern er erhob es zur "Qualifikation" seiner Schützlinge für die nächste wichtige Partie in der WM-Ausscheidung am 1. September in Spanien sowie auch für das Treffen vier Tage später in Wien mit Bosnien-Herzegowina. Offensiv eingestellt "Jeder muss sich für Valencia empfehlen und alles geben, auch wenn er vielleicht nur 45 Minuten zum Einsatz kommt", sagte der ÖFB-Teamchef am Sonntag auf der Pressekonferenz in Wien. Weil Stützen wie Harald Cerny, Martin Stranzl (beide verletzt) sowie Gilbert Prilasnig und Markus Schopp (beide ohne Spielpraxis) fehlen, habe er die Elf für Spanien noch nicht gefunden, daher erhofft er sich diesbezüglich gegen die Eidgenossen wichtige Aufschlüsse. "Ich will nicht, dass jemand lustlos spielt, wir werden offensiv eingestellt auf Sieg spielen." Maximales Engagement Baric, dem das Schweiz-Länderspiel als Sichtung dient, möchte sehen, in welcher physischen Verfassung sich seine Kandidaten befinden. "Jeder muss maximal engagiert spielen, die ihm zugedachte Aufgabe erfüllen und sich aufdrängen", appelliert er an seine Truppe, die am Mittwoch vom spanischen Nationaltrainer Jose Antonio Camacho unter die Lupe genommen wird. Obwohl dem ÖFB-Teamchef das "Resultat nicht so wichtig ist", weiß er, dass ein positives Ergebnis für die Moral natürlich Goldes wert wäre. Antworten gesucht Mehr Priorität besitzen für den Kroaten hingegen die Aufschlüsse in Hinblick auf Valencia. Er wisse zwar schon viel, aber eben noch nicht alles. Baric erwartet sich im Schweiz-Spiel Antworten auf folgende wichtige Fragen: Wer soll gegen Raul spielen? Wer harmoniert mit wem im Mittelfeld am besten?" Welche Spitzen sind die Stärksten? "Denn in Spanien wollen und gegen Bosnien müssen wir punkten", sagt der Teamchef mit einem Blick in die Zukunft. Zwei Mann, die sich gegen die Schweiz qualifizieren wollen, brennen auf ihren jeweils achten Einsatz im ÖFB-Dress. Der Salzburger Richard Kitzbichler, der Auslandsambitionen zur Seite gelegt hat und sich voll auf den Klub und das Team konzentriert, und der Münchner "Löwe" Markus Weissenberger. Weissenberger liebt die Mitte Weissenberger, der am Samstag im Spiel des TSV gegen den HSV auf der linken Außenbahn begonnen hat und nach dem Austausch von Häßler in die Mitte wechselte, behagt die zentrale Rolle besser. "Das ist meine Lieblingsposition, dort kann ich meine Stärken besser ausspielen", sagt der Neo-Münchner. Und über die Schweizer meint er: "Es wird ein schweres und interessantes Spiel. Wenn mir die Zweikämpfe suchen und sie gewinnen, können wir sie schlagen." Einschätzung der Gegner Baric, der das Engagement von Prilasnig durch Aris Saloniki mit Freude ("Wir brauchen ihn, er war im Team immer stark") aufnahm und daher mit dem Ex-Grazer auch gegen Spanien rechnet, weiß über den Nachbarn eher wenig. "Viel wichtiger ist für mich wie wir spielen und nicht wie der Gegner agiert", meint Baric. Obwohl die Schweiz auf dem Papier "vielleicht etwas schwächer als wir sind", nehme man sie ernst. "Denn auch für den Gegner ist es ein wichtiger Test für das schwere WM-Spiel in Basel gegen Jugoslawien." (APA)