Da die Randzonen durch Straßen, Lifte oder Seilbahnen gut erschlossen wurden, lassen sich relativ leichte Höhenwanderungen absolvieren, bei denen man mit wenig Anstrengung die Schönheiten des Gebietes kennen lernen kann. Spontanes Verlieben in die Niederen Tauern ist da nicht ganz ausgeschlossen. Der Pleschnitzzinken bei Pruggern im steirischen Ennstal beispielsweise gehört zu jenen Erhebungen, von denen man den Charakter des Gebirges am besten erleben und erfassen kann. Von der sanften Kuppe des Pleschnitzzinken genießt man einen sehr schönen Blick in die wild zerfurchten, steilen Gipfel der Schladminger Tauern, die mit dem Hochgolling eine Höhe von über 2800 m erreichen und eigentlich den Namen "Niedere Tauern" Lügen strafen.

Im Norden überblickt man das mächtige Kalkmassiv des Dachstein, dessen helle Felswände einen beeindruckenden Kontrast zu den düsteren Hängen und Mauern der Urgesteinsberge bilden. Man erspäht den sagenumwobenen Grimming, den Hochkönig und sogar einen Teil des Toten Gebirges, und natürlich überblickt man einen Abschnitt des malerischen Ennstales. Man steigt über idyllische Almen gemütlich zum höchsten Punkt des Berges auf und erfreut sich an den Alpenblumen und an den durch Blitz und Sturm zerzausten Zirben. Die zotteligen Hochlandrinder erhöhen noch die Romantik der Landschaft. Im späteren Sommer blüht massenhaft der blaue Eisenhut, eines der giftigsten Gewächse. Die wenig anstrengende und relativ kurze Runde lässt sich mühelos erweitern, wenn man vom Gipfel des Pleschnitzzinken über den langen Kamm zur Ochsenkarhöhe oder zum Scheibleck weiter wandert. Die Tour ist nur bei gutem Wetter anzuraten.

Die Route: Mit dem Auto kann man von Pruggern auf guter Straße – die im oberen Teil im Winter als Rodelbahn dient – bis zu dem im Sommer geschlossenen Bottinghaus fahren. Dann steigt man auf der roten Markierung in etwa einer halben Stunde zur Jausenstation Galsterbergalm auf. Rot markiert ist der weitere Weg, der bald aus dem Talboden über die rechte Berglehne auf einen Kamm und zum höchsten Punkt des Pleschnitzzinken führt. Gehzeit ab Jausenstation Galsterbergalm 1 1/4 Stunden. Unmarkiert, aber nicht zu verfehlen ist der Abstieg. Auf schmalem Pfad über einen breiten Rücken nach Osten in einen Sattel, wo man sich links wendet, um über die Galsterbergalm die Jausenstation und das Bottinghaus zu erreichen. Ab Gipfel 1 1/2 Stunden.