Ruhr Universität Bochum
Herzchirugie

Foto: Ruhr Universität Bochum
Bad Oeynhausen - Ein hydraulisches Kunstherz soll künftig Säuglingen und kleinen Kindern mit angeborenem Herzfehler das Überleben bis zur Transplantation ermöglichen. Das künstliche Organ wurde bereits vom Herzzentrum Bad Oeynhausen und der Ruhr-Universität Bochum zum Patent angemeldet. Schon in ein bis zwei Jahren soll damit jungen Patienten geholfen werden, bei denen der herkömmliche pneumatische Antrieb nicht funktioniert. Angeborene Herzfehler bedeuteten bis vor wenigen Jahren den sicheren Tod des Patienten, wie die Ärzte Nils Reiß, Reiner Körfer und Peter Scheid erklärten. Die Wartezeit bis zur rettenden Transplantation eines gesunden Spenderherzens (In Bad Oeynhausen dauert diese bei Erwachsenen durchschnittlich 205 Tage, bei Kindern 63 Tage) könne heute bereits mit Systemen zur Kreislaufunterstützung überbrückt werden. Dabei verbinden Ärzte das Herz oder die Hauptschlagader mit einer künstlichen Herzkammer mit pneumatischem Antrieb außerhalb des Körpers. Das System wird später implantiert, um die Patienten durch mehr Bewegung auf die Operation vorbereiten zu können. Allerdings arbeitet diese Technik nur bei Jugendlichen und Erwachsenen erfolgreich. Die Blutmenge, die bei einem Schlag in das Kunstherz gepumpt wird, kann nicht reguliert werden, so dass die künstliche Herzkammer entweder ganz voll oder ganz leer ist. Mit der neuen hydraulischen Technik, die statt Gas eine Flüssigkeit einsetzt, ist nach Angaben der Ärzte auch eine teilweise Füllung der Herzkammer möglich, wie sie bei ganz jungen Patienten notwendig ist. (APA/AP)