Preßburg - Im Verdacht um die Bestechung bei einem Vergabeverfahren für einen Informationstechnologie-Auftrag für das slowakische Schatzministerium hat die Staatsanwaltschaft in Preßburg Ermittlungen gegen Mitarbeiter der österreichischen Siemens-Tochter Siemens Business Service Bratislava" eingeleitet. Dies berichtet die Tageszeitung "Narodna obroda" unter Berufung auf slowakische Staatsanwaltschaft. Die Mitarbeiter werden verdächtigt, mindestens 2,5 Mill. Kronen (58.140 Euro/800.017 S) für die Beeinflussung des Vorsitzende der Auswahlkommission, Daniel Ferencik, und anderer Kommissionsmitglieder geboten zu haben. "Keine Verständigung" Siemens konnte dies am Donnerstag nicht bestätigen. "Wir haben bisher keine Verständigung von der Staatsanwaltschaft erhalten. Von den Vorgängen haben wir nur aus den Medien erfahren", hieß es seitens des Technologiekonzerns. Bei dem umfangreichen Projekt handelt es sich um ein Programm zur Budgetverwaltung, das Auftragsvolumen beträgt rund 1 Mrd. Kronen (23,4 Mill. Euro/322 Mill. S). Alle finanziellen Transaktionen der Staatsverwaltung, der Sozialversicherungen und anderer öffentlicher Institutionen sollen damit unter Kontrolle des Finanzministeriums zentralisiert werden. Um den Auftrag hat sich neben Siemens Business Service Bratislava auch Hewlett Packard bemüht. Einen Tag vor Fristende war das Vergabeverfahren jedoch gestoppt worden. Seither hüllen sich die offiziellen Stellen laut Siemens gegenüber den Bewerbern in Schweigen. (APA)