Funkstille herrschte Mittwoch in der Daumegasse wie in der Muthgasse. Zumindest zum STANDARD-Bericht über einen Feststellungsantrag der Arbeiterkammer gegen das Herzstück des "Krone Hitradio" beim Kartellgericht. Radiomanager Bernhard Weiss war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, Programmgeschäftsführer Bernd Sebor wollte sich mangels Zuständigkeit darüber nicht äußern. Und Mediaprint-Justiziar Ernst Swoboda am Mediaprint-Standort Muthgasse konnte urlaubsbedingt nicht zu der Causa Stellung nehmen. Wie berichtet, vermisst die Arbeiterkammer eine Anmeldung beim Kartellgericht - nämlich über den Einstieg der Münchner Imcom Immobilien und Medien GesmbH & Co KG im Herbst 2000 beim Privatradio Rpn. Imcom übernahm damals 15 Prozent, weitere 20,5 Prozent gehörten damals aber schon der Amperwelle Studio München Programmanbieter GmbH, die zu 75 Prozent Imcom gehört. Womit beide Beteiligungen zusammenzurechnen seien und damit kartellrechtlich anmeldepflichtig, argumentiert die Arbeiterkammer. Stimmt das Kartellgericht dieser Auffassung zu, wäre der Verkauf der Rpn-Anteile rechtsungültig. Inzwischen liegt dem Kartellgericht, wie berichtet, ein Antrag des zuletzt mit 37 Prozent an Rpn beteiligten Telekurier (Kurier-Tochter) vor, die Anteile von Amperwelle, Imcom sowie von Antenne Bayern zu übernehmen. Nach Informationen aus Mediaprint-Kreisen soll diese Übernahme durch den Telekurier beziehungsweise andere Gesellschaften aus dem Mediaprintkonzern bereits unter Dach und Fach sein. Das Wien und Niederösterreich abdeckende Rpn ist Kern des Senderverbundes "Krone Hitradio", der gut ein Dutzend vor allem lokaler Radiostationen umfasst. (fid/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9. 8. 2001)