Bregenz - Nur eine Vorstellung von Puccinis La Bohème wurde bis jetzt durch den Regen verhindert (Schaden: 3,5 Millionen Schilling). Ansonsten aber dürfen sich die Bregenzer Festspiele von den Wetter- und Glücksgöttern verwöhnt fühlen. Das deutsche und britische Feuilleton war nahezu vollständig zugegen und begeistert. Kürzlich erschien auch im renommierten amerikanischen Time Magazin eine Doppelseite über das Projekt Riesenoper unter freiem Himmel. Und unter den Gästen war heuer auch Tenor und Opernintendant Placido Domingo, der die Hausproduktion der Bregenzer Festspiele, Carlisle Floyds Oper Of Mice and Men, in seine Washington Opera holen möchte. Zudem beglücken die Besucherzahlen. Vor fünf Jahren hat man die Platzkapazität durch einen Tribünenausbau ausgeweitet. Man legt seit damals jährlich 177.000 Karten auf und ist bei der bis 21. August dauernden Saison (26 Aufführungen auf der Seebühne für täglich 6800 Gäste) zur Zeit bei einer Auslastung von fast 100 Prozent. Wobei die Gäste zu 60 Prozent aus Deutschland und zu 30 Prozent aus Österreich kommen. Der Rest reist vor allem aus der Schweiz an. Die gute Auslastung ist auch nötig. Schließlich belaufen sich die Kosten für die Bohème , die im nächsten Jahr wiederkommt, auf 300 Millionen Schilling (für zwei Jahre). Trotz der stattlichen Auslastung gibt es auch dank einer Zusatzvorstellung (13. August) für Kurzentschlossene noch gute Karten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8. 8. 2001)