Linz - Zu einem "runden Tisch" in Sachen Linzer Musiktheater will der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (V) alle im Landtag vertretenen Parteien unmittelbar nach den Sommerferien einladen. Im Zusammenhang mit dem vom Verein "Freunde des Musiktheaters" vorgeschlagenen Projekt auf dem Jahrmarktgelände in Linz-Urfahr - die so genannten "David-Bühnen" - hat Pühringer Gutachten in Auftrag gegeben. Bei einem Eintragungsverfahren, das von den Freunden des Musiktheaters initiiert wurde, kamen mehr als 8.000 Stimmen zu Stande. Der Gemeinderat muss nun darüber abstimmen, ob die Stadt Linz das Land Oberösterreich auffordern soll, die "David-Bühnen" in Linz-Urfahr als neues Musiktheater zu errichten. Zuvor hatten sich bei einer von der FPÖ initiierten Volksbefragung am 26. November des Vorjahres in Oberösterreich knapp 300.000 Wählerinnen und Wähler gegen den Bau eines Musiktheaters in Linz und weitere knapp 200.000 dafür ausgesprochen. Leitbild erstellen Bei dem "runden Tisch" sollen vor allem ein inhaltliches Konzept beziehungsweise ein Leitbild für das Landestheater behandelt werden, weiters ein "größter (hoffentlich nicht kleinster !) gemeinsamer Nenner im Zusammenhang mit den möglichen Standorten" (Pühringer) und ein Grundsatzbekenntnis der politischen Parteien zum Neubau eines Musiktheaters. Den Vorschlag der FPÖ - Erneuerung des Landestheaters am alten Standort mit einem Aufwand von höchstens der Hälfte der mit 1,5 Mrd. S (109,0 Mill. Euro) veranschlagten Kosten für einen Neubau - lehnt Pühringer ab, weil damit kein "Mehrwert" zu erzielen sei. Urfahr bevorzugt Pühringer erklärte, der Standort in Urfahr sei immer sein bevorzugter gewesen und werde es auch weiterhin bleiben. Nur sei er durch die Haltung der Stadt Linz bisher nicht umsetzbar gewesen. Wenn sich daran etwas ändere, wolle er gerne alles daran setzen, dass dieser Standort auch realisiert werden könne. Die Landesbaudirektion und die Landeskulturdirektion sollen nun im Auftrag von Pühringer für den neuen Standort in Urfahr und das von den Freunden des Musiktheaters vorgestellte Projekt ein wasserbautechnisches und ein wasserrechtliches Gutachten einholen. Es müsse unbedingt vorweg abgeklärt werden, ob dieses Projekt an diesem Standort realisierbar erscheine. Denn es wäre eine unangenehme Ernüchterung, wenn nach monatelanger Diskussion seitens der Behörde diesem Standort ein abschlägiger Bescheid erteilt werden sollte, argumentierte Pühringer. (APA)