Wien - Eine etwas andere Art der Präsentationsform für den künstlerischen Tanz hat der venezolanische Performer und Choreograf David Zambrano gefunden. Im Amsterdamer Nes Theater lädt er einmal im Monat Kollegen zum Interview über ihre Arbeit und zum gemeinsamen Improvisieren zu Live-Musik. Anne Teresa de Keersmaeker war schon da, auch Trisha Brown, Meg Stuart, Sasha Waltz sowie klassische Tänzer und Choreografen. Beim Wiener Festival "ImPuls Tanz" sind am 11. August der japanische Butohtänzer Ko Murobushi und der deutsche Performer Tom Plischke Gäste in Zambranos Talk & Dance Show im Akademietheater. Kosmopolit des Tanzes Zambrano ist eine Art Kosmopolit des Tanzes. Aufgewachsen mit Salsa, sind National- und Gesellschaftstänze für ihn eine Inspirationsquelle für Improvisationen und eigenständige Kreationen. Zum professionellen Tanz kam der Performer relativ spät, als Informatik-Student in Caracas, über einen Workshop bei Hercilia Lopez. Er studierte zeitgenössischen Tanz in den USA, gründete eine Gruppe von Nicht-Tänzern, arbeitete u.a. mit Simone Forti zusammen und tanzte in diversen Compagnien. 1989 gründete er in Caracas das Festival de Danza Postmoderna, das er auch einige Zeit leitete. "Flying Low" Zambrano ist auch ein international gefragter Pädagoge und Trainer. Die von ihm entwickelte Technik des "Flying Low" konzentriert sich vor allem auf die Beziehung des Tänzers zum Boden. Bei "ImPuls Tanz" leitet er heuer gemeinsam mit Akram Khan ein Coaching-Projekt. Auch Murobushi und Plischke unterrichten in diesem Jahr bei "ImPuls". Sie leiten Workshops und betreuen beide ein "Pro Series"-Forschungsprojekt für professionelle TänzerInnen und ChoreografInnen, Plischke gemeinsam mit der Peformerin Katrin Deuffert. Murobushi ist auch als Tänzer beim diesjährigen Festival präsent. Er zeigte sein Solo "Edge 01" und entwickelt gemeinsam mit der Tänzerin Akemi Takeya die heurige "ImPuls Tanz Produktion" "Black Honey Drops", die am 12.8. im MuseumsQuartier Premiere hat. Shooting Star der deutschen Tanz-Avantgarde Plischke, 1971 in Bayern geboren und Absolvent von Anne Teresa de Keersmaekers Tanzschule P.A.R.T.S., gilt als Shooting Star der deutschen Tanz-Avantgarde. Er war im Vorjahr bei "tanz2000.at" mit seinem Ensemble B.D.C., mit dem er momentan in Südamerika arbeitet, und zwei Produktionen zu Gast: "Affects" und "Events for Television (again)", einem Streifzug durch die Tanzgeschichte von Nijinsky bis Cunningham. Seine Performances vereinen Aktionismus, minimalen Tanz, Videos, Texte und Rauminstallationen. (APA)