Edmonton/Alberta - Schanna Pintusewitsch-Block hat am Montag (Ortszeit) bei den VIII. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Edmonton für eine Topsensation gesorgt. Die 29-jährige Ukrainerin machte das scheinbar Unmögliche möglich und entthronte US-Seriensiegerin Marion Jones in der Jahresweltbestzeit von 10,82 Sekunden als 100-m-Weltmeisterin. Hinter der Olympiasiegerin (10,85), die zuvor seit 1997 in 42 großen Rennen en suite ungeschlagen geblieben war, holte die Griechin Ekaterini Thanou (10,91) Bronze. "Ich kann es gar nicht glauben. Mein Traum ist wahr geworden. Das ist so großartig, mir fehlen die Worte", stammelte die Überraschungssiegerin mit Freudentränen in den Augen. "Zwar habe ich gewusst, dass ich Marion schlagen kann, aber erst nach dem Semifinale habe ich wirklich realisiert, dass ich hier tatsächlich Gold holen kann." Jones bereits im Halbfinale geschlagen Denn bereits im Halbfinale hatte Pintusewitsch die 25-Jährige nach 55 Siegen in Serie (inklusive Vorläufe bei WM-Ausscheidungen, Weltmeisterschaften und Olympia) die erste Niederlage über die 100 m zugefügt, als sie in 10,94 eine Hundertstel vor Jones geblieben war, die zuletzt von Jamaikas Sprintlady Merlene Ottey am 6. September 1997 in Japan mit 10,83:10,91 bezwungen worden war. Die 200-m-Weltmeisterin aus der Ukraine war sich dieses historischen Moments bewusst und hatte deshalb schon weit vor der Linie den rechten Arm zum Zeichen des Triumphs in die Höhe gestreckt. Im Finale unterließ sie dann eine solche Geste. Den Grundstein für ihren Erfolg legte Pintusewitsch am Start, wo sie ihrer Gegnerin mit einer nahezu perfekten Reaktionszeit von 0,123 Sekunden wie schon im Halbfinale exakt 2,3 Hundertstel abnahm. "Ich habe gewusst, das vom Start bis ins Ziel alles perfekt laufen muss", erklärte die Olympia-Fünfte, die ihre Bestzeit in Kanada um 3/100 verbesserte.(APA)