Rom - Der stellvertretende Generalsekretär im Außenministerium und Leiter der Konsularsektion, Botschafter Christian Prosl, hat am Montag in Rom mit Vertretern des italienischen Justiz- sowie des Innenministeriums die Lage der nach dem G8-Gipfel in Genua verhafteten Österreicher besprochen. "Meine Aufgabe ist es, den italienischen Behörden klar zu machen, dass die inhaftieren Mitglieder einer politischen Theatergruppe sind, die auch beim Wirtschaftsgipfel in Salzburg präsent war und keiner Straftat beschuldigt wurde", betonte Prosl bei einer Pressekonferenz in der österreichischen Botschaft. Prosl erklärte, seine Gesprächspartner hätten sehr offen reagiert. Jeglicher Beschluss über die Enthaftung der Österreicher liege jedoch in den Händen der Justizbehörden von Genua, Beeinflussungsversuche könnten kontraproduktiv sein. Prosl bestritt die Vorwürfe, das Außenministerium hätte sich zu spät für die Freilassung der Inhaftieren eingesetzt. "Sobald wir über die Festnahmen informiert wurden, haben wir sofort unsere konsularische Betreuung gesichert", so Prosl. Das Außenministerium habe außerdem an "höchster Stelle" wegen der Misshandlungen protestiert, denen die Aktivisten unterzogen worden seien. Der Generalsekretär betonte, er hoffe auf eine "positive Entscheidung" bei der Überprüfung des Hafttermins am 13. August. Prosl, der am Dienstag die Aktivisten der "VolxTheaterKarawane" in den Strafanstalten der norditalienischen Städte Voghera und Alessandria besuchen wird, äußerte die Hoffnung, dass die Staatsanwälte "sich Zeit nehmen werden, um das Entlastungsmaterial zu überprüfen, das gesammelt worden ist". Der Generalsekretär betonte, die Inhaftierten hätten über Kommunikationsprobeleme mit den von den Justizbehörden von Genua beauftragten Dolmetschern geklagt. Die Lage habe sich aber durch den Einsatz des Personals des österreichischen Konsulats in Mailand gebessert. Er betonte, das Außenministerium sei über die Festnahme der Aktivisten mit einer Verspätung verständigt worden, weil die italienischen Behörden längere Zeit gebraucht hatten, um die Identität der rund 300 Globalisierungsgegner zu überprüfen, die beim G-8-Gipfel festgenommen worden waren. (APA)