International
Klagen gegen Polizei wegen Schlägen und sexueller Belästigung
Italiens Exekutive wegen Misshandlung der G-8-Demonstranten weiterhin unter Druck
Rom/Genua - Die Brutalität der italienischen Polizei gegen die im Zusammenhang mit den Krawallen beim G-8-Gipfel in Genua
inhaftierten Demonstranten sorgt in Italien weiterhin für Schlagzeilen. Nach den Berichten über sexuelle Misshandlungen an Aktivistinnen der
österreichischen Theatergruppe "VolxTheaterKarawane" werden nun weitere fünf Globalisierungsgegnerinnen Klagen gegen die Polizei
einreichen, wie in italienischen Medien am Montag berichtet wurde.
Nach Angaben ihrer Rechtsanwältin Simonetta Crisci seien die Frauen im Hauptquartier des Dachverbands der pazifistischen
Globalisierungsgegner "Genoa Social Forum" (GSF) festgenommen und in die Polizeistation Bolzaneto gebracht worden, wo laut den Klagen
mehrerer Personen die Polizei brutal gegen die Festgenommenen vorgegangen sei. Die Frauen seien schweren sexuellen Belästigungen
unterzogen worden. Weitere Klagen wurden gegen die Polizei wegen Misshandlungen eingereicht. Die Polizei werde sich wegen
Amtsmissbrauch und Verletzungen verantworten müssen.
Die Rechtsanwältin erklärte, sie sei in der Lage, den Richtern ärztliche Befunde vorzulegen, die die Verletzungen ihrer Mandanten beweisen
würden. Crisci erklärte, sie erwäge auch Klagen gegen Polizeifunktionäre, die in der Polizeistation präsent waren, aber nichts unternommen
hätten, um die Gewalttätigkeiten gegen die Globalisierungsgegner zu verhindern. (APA)