Unternehmen
General Commerce Bank möglicherweise in Anlagebetrug involviert
FBI hat weltweit agierenden Ring von Anlagebetrügern auf- gedeckt
Wien - Die amerikanische Bundespolizei FBI hat einen
weltweit agierenden Ring von Anlagebetrügern aufgedeckt. Die
Drahtzieher seien unter anderem als Börsenmakler tätig. Bei der Wiener
General Commerce Bank geht einen gigantischer Schaden von umgerechnet
15 Mrd. S (1,1 Mrd. Euro) hervor, berichtet dasd Nachrichtenmagazin "Format"
Das FBI hätte vor zehn Tagen bei einer ersten
Großrazzia in der thailändischen Hauptstadt Bangkok 81 Verdächtige,
großteils Europäer, festgenommen. Der mit Maklerbüros in Amerika,
Europa, Australien und Asien weltweit agierenden Truppe wird dem
Bericht zufolge vorgeworfen, zuerst die Kurse wertloser Aktien in die
Höhe getrieben und sie dann an tausende Kunden verkauft zu haben.
Weitere Razzien in neun Städten auf drei Kontinenten stünden bevor.
Einem angeblich vorliegenden FBI-Dossier zufolge hat sich einer der
Drahtzieher der Affäre im Herbst des Vorjahres als Mitarbeiter der
neuen Mehrheitsaktionäre der Ex-WMP Bank - sie ist aus den Resten der
Wiener Immobilienfirma Residenz Real hervorgegangen - in Wien
niedergelassen. Zu diesem Zeitpunkt soll auch der saudische
Waffenhändler Adnan Khashoggi Anteile an der General Commerce Bank
erworben haben.
Die Truppe mutmaßlicher Großbetrüger hat es angeblich geschafft, über die Wiener Bank, die seit 16. Jänner 2001
wegen akuter Finanzprobleme unter gerichtlicher Geschäftsaufsicht
steht, eine Reihe fragwürdiger Geschäfte anzubahnen. So soll einer
türkischen Großbank ein Kredit über 100 Mill. Dollar (113,6 Mill.
Euro/1,56 Mrd. S) angeboten und in Moskau eine Repräsentanz der
General Commerce Bank eröffnet worden sein. (APA)